Alles für die Katz. Nein, nicht, dass das mit dem Parkett nicht
geklappt hätte. Klickparkett ist wirklich keine Raketenforschung.
Alles easy. Selbst mit Baumarkt-Parkplatz-Prellungen an diversen
Stellen meines Körpers, bin ich gut im Rennen. Nur die Überraschung
ist Essig.
Tochterkind hat eine Freistunde und kommt unerwartet viel
zu früh nach Hause. Mit Säge in der Hand und Holzspänen im Haar
kann ich mich nicht raus reden. „Ich probiere ein neues Styling.“
oder „Laubsägearbeiten sind bei Ü-40ern angesagter als Töpfern“
zieht nicht. Ihr erster Blick gilt der Farbe des Holzes. Offenbar
alles richtig gemacht. Buche. Wie gewünscht. Der zweite Blick gilt
der Säge in meiner Hand. Sie bemüht sich noch nicht einmal um
Unauffälligkeit, als sie meine Finger nachzählt und schaut, ob ich
irgendwo blute.
Hallo??? Ich bin es! Mega-Mum! Alles außer
Starkstrom! Ich säge mir doch keine Finger ab. Gleich nachdem sie
die Vollständigkeit ihrer Mutter festgestellt hat, läuft sie hoch,
um zu sehen, wie das Ganze aussieht. Ich bin stolz. Ich bin
Perfektionist. Da gibt es keine Spalten oder Splitter im Parkett. Gut
– ich arbeite manchmal etwas unkonventionell. Zum Beispiel schleife
ich die Sägeflächen mit dem größten Aufsatz meines
Pediküre-Gerätes ab. Und alle handwerklichen Arbeiten finden in der
Küche statt. Aber was soll´s? Man muss sich nur zu helfen wissen.
Und die Arbeitsplatte heißt ja nicht umsonst so. Gedanklich gehe ich
die letzten Stunden durch. Inklusive der Anbetung des
Parkplatz-Asphalts aus nächster Nähe. Warum mach ich sowas
nochmal?? Ach ja. Tochterkind kommt fröhlich wieder die Treppe
runter. „Supi! Danke Mama! Sieht richtig toll aus.“ Rein in die
Stiefel und raus durch die Tür. „Ich muss wieder los“.
Yo. Der Blick war Grund genug. Ich glaub, ich fahr noch mal los und
hole Sockelleisten....
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