Donnerstag, 13. Oktober 2016

249. Akt

Tochterkind hat gekocht. Kann sie prima. Muss bei uns die ein oder andere Generation übersprungen haben. Ich kann vielleicht eine handvoll Gerichte sehr gut. Darüber hinaus kann ich wohl bloß sehr gut Dosen öffnen. Zumindest dieses Talent habe ich von meiner Mutter geerbt. Meine Geschwister und ich sind nämlich fast ausschließlich mit Dosen-Ravioli und Miracoli groß geworden. Mutti konnte früher auch noch einen genialen Sauerbraten kochen. Bis auf das eine Mal, wo sie statt Essig Essigessenz verwendet hatte. Damit zerfiel nicht nur das Fleisch butterweich im Mund, sondern die Zunge zerfiel gleich mit. Wahrscheinlich hat das dann die vegetarischen Tendenzen in meiner Familie ausgelöst.
Um darauf zurück zu kommen. Tochterkind hat also gekocht. Eine geniale Gemüsesuppe. Vegan. Also ohne jegliche Zusätze aus dem carnivoren Bereich. Die Suppe schmeckt gut. Gut genug, dass ich sie auch meinem Kind 1.0 vorsetze. Ich freue mich, da gesunde Ernährung keine schlechte Sache, aber in der Regel nicht sein Ding ist. Ich packe meinen Kram für die nächste Reise und höre ihn noch am Kühlschrank rumwerkeln.
Als ich wieder in die Küche komme, sehe ich, dass Kind 1.0 schon die zweite Portion Suppe hat. Freut mich. Ich frage, ob es denn schmeckt. Er bejaht. „Lecker, vegane Gemüsesuppe. Und mit zwei, drei Wiener Würstchen drin, ist sie gar nicht so schlecht.“

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