Sonntag, 9. Oktober 2016

245. Akt

Hui, das war aber mal fahrlässig. Für ein paar Stunden stelle ich meinen Status bei Facebook mal auf „Single“. Quasi als Selbstversuch. Nun, es ist nicht so, dass ich von Massen männlicher Singles überrollt werde, aber die, die losrollen, sind kaum zu stoppen. Gibt es Typen, die nur vor dem Rechner sitzen und darauf warten, dass jemand seinen Status wechselt?
Quasi so wie bei Gutscheinkarten, die nur in einem kleinen Zeitfenster zu erwerben sind?: „Yesssss! Frei! Meins!!!“
Bis vor etwas über einem Jahr habe ich nur ziemlich wenig Kontakte bei FB gehabt. Aber mit dem Vor-vorletzen Buch ergab es sich, dass die Anzahl meiner Kontakte in den vierstelligen Bereich rutschte. Dass damit wirklich private Postings nicht mehr möglich sind, ist mir klar. Alles, was ich hier schreibe, würde ich auch an eine Litfaßsäule oder Plakatwand pinnen.
Nähere Kommunikation oder Geschichten die das (Privat-)leben schreibt, gibt es eben im Chat, per WhatsApp, in anderer Leute Chroniken oder persönlich bei Kaffee oder Pasta.
So macht das alles Spaß. Mir zumindest.
Menschen, die jedes Mal die Beschaffenheit ihres Mittagessens oder ihres Stuhlgangs bei Facebook posten, machen mir manchmal ein bisschen Sorgen. Andere, die ihre nackigen Kinder beim Planschen herzeigen machen mir – sorry – Angst.
Die Liga, die vier Mal im Jahr die Liebe ihres/seines Lebens findet, amüsiert mich hingegen köstlich. Vor ein paar Monaten habe ich das auch mal bei Twitter geschrieben. Die Folge war, dass ich gleich von zwei Seiten angeranzt wurde, dass ich wohl in Liebesdingen ein Problem hätte. Äh ja, und dass ich anderen ihre (neue/nächste/hundertste) Liebe nicht gönne.
Es war ein bisschen verwunderlich für mich, da ich mich mit meinem Tweet überhaupt nicht auf diese beiden Gesellen bezog. Ein kurzer Blick in deren Chronik zeigte mir dann aber, dass ihre Herzblätter tatsächlich schneller wechselten als die Jahreszeiten. Was soll´s? Ist mir wurscht! Jeder, wie er mag. Letztendlich hat ja auch so was einen Unterhaltungswert.
Zurück, zu meinem Selbstversuch.
Nein! Ich sitze nicht gerade angetrunken mit einer Flasche Eierlikör auf dem Gartensofa und heule den Mond an. Es tut mir leid, wenn ich dich (äh, ja, genau dich meine ich) mit dieser völlig unbegründeten Statusänderung verwirrt, animiert oder total wuschig gemacht habe. Ich mach es nicht wieder. Und nein. Ich denke nicht darüber nach, dass bei uns – wenn alles gut läuft – eine Hochzeit nicht ausgeschlossen ist.

Schnucki! Ich habe alle meine Brautkleider noch. Der Schrank ist voll. Es war bloß eine „versehentliche“ Statusänderung bei Facebook. Es tut mir leid. 

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