244. Akt
Erst
kürzlich war der „Tag der Nudel“. Davor der „Tag der Lehrer“
und davor... ach, keine Ahnung. Hin und wieder frage ich mich, wer
für diese eigenartige Benennung dieser „Tag der“-Sache zuständig
ist.
Sitzt
da eine kleine Gruppe auserwählter Leute in einem Kellerbüro,
betrinkt sich und ruft dann wild Bezeichnungen in den Raum?
„Heute
ist Tag des kalabrischen Hornhautpflasters“?
Während
einer sich, blass im Gesicht, vom Mittagessen verabschiedet, schreibt
ein Kollege „Tag des gelben Plastikeimers“ in einen Kalender.
Ein weiterer fällt angeschickert hin und brüllt schmerzverzerrt
„Tag der linken Kniescheibe“ zu seinen Kollegen.
Na,
ja, wohl kaum.
Bei
„Tage des Donners“ hat vielleicht einer nur das Falsche gegessen? Dann fällt mir ein, dass es sich dabei bloß um einen Filmtitel
handelt.
Früher
hab ich mal gedacht, es wird Zeit für einen „Tag der
linkshändigen, alleinerziehenden Supermuttis“. Dann hätte ich mir
rechtzeitig eine Flasche Prosecco zugelegt und mir selber
zugeprostet. Cheers!
Letztens
im Bus hätte ich dann auch noch ein paar „Tag der“ im Kopf
gehabt. Der Mann schräg gegenüber fasste sich laufend in den
Schritt, rülpste und schmierte mit seinem fettigen Haar eigenartige
Muster an das Fenster. Aha, ein Fall für den „Tag der mangelnden
Körperpflege“. Zwei Frauen, die darüber diskutierten, ob
Schulpflicht abgeschafft werden sollte, widmete ich den „Tag der
fehlenden Gehirnzelle“. Ach ja... für den fetthaarigen DHL Zottel
der immer noch Zettel in den Briefkasten schmeißt und es nicht erst
mit klingeln probiert, kreiere ich den „Tag des fehlgeleiteten
Spermiums“.
Während
ich das hier schreibe, stelle ich fest, dass gerade der Tag des
Lächelns ist. Wenigstens mal was, was sich problemlos umsetzen
lässt. Okay, dann geh ich mal vor zum Tengelmann und weise alle,
die mir begegnen mit einem breiten Grinsen darauf hin, dass ich mich
an die Tageszuordnung halte. Zumindest heute.
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