Samstag, 8. Oktober 2016

244. Akt

Erst kürzlich war der „Tag der Nudel“. Davor der „Tag der Lehrer“ und davor... ach, keine Ahnung. Hin und wieder frage ich mich, wer für diese eigenartige Benennung dieser „Tag der“-Sache zuständig ist.
Sitzt da eine kleine Gruppe auserwählter Leute in einem Kellerbüro, betrinkt sich und ruft dann wild Bezeichnungen in den Raum?
Heute ist Tag des kalabrischen Hornhautpflasters“?
Während einer sich, blass im Gesicht, vom Mittagessen verabschiedet, schreibt ein Kollege „Tag des gelben Plastikeimers“ in einen Kalender. Ein weiterer fällt angeschickert hin und brüllt schmerzverzerrt „Tag der linken Kniescheibe“ zu seinen Kollegen.
Na, ja, wohl kaum.
Bei „Tage des Donners“ hat vielleicht einer nur das Falsche gegessen? Dann fällt mir ein, dass es sich dabei bloß um einen Filmtitel handelt.
Früher hab ich mal gedacht, es wird Zeit für einen „Tag der linkshändigen, alleinerziehenden Supermuttis“. Dann hätte ich mir rechtzeitig eine Flasche Prosecco zugelegt und mir selber zugeprostet. Cheers!
Letztens im Bus hätte ich dann auch noch ein paar „Tag der“ im Kopf gehabt. Der Mann schräg gegenüber fasste sich laufend in den Schritt, rülpste und schmierte mit seinem fettigen Haar eigenartige Muster an das Fenster. Aha, ein Fall für den „Tag der mangelnden Körperpflege“. Zwei Frauen, die darüber diskutierten, ob Schulpflicht abgeschafft werden sollte, widmete ich den „Tag der fehlenden Gehirnzelle“. Ach ja... für den fetthaarigen DHL Zottel der immer noch Zettel in den Briefkasten schmeißt und es nicht erst mit klingeln probiert, kreiere ich den „Tag des fehlgeleiteten Spermiums“.

Während ich das hier schreibe, stelle ich fest, dass gerade der Tag des Lächelns ist. Wenigstens mal was, was sich problemlos umsetzen lässt. Okay, dann geh ich mal vor zum Tengelmann und weise alle, die mir begegnen mit einem breiten Grinsen darauf hin, dass ich mich an die Tageszuordnung halte. Zumindest heute.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen