167. Akt
Ich habe trainiert. Ja, okay. Mach ich ständig irgendwie. Aber dieses Mal hab ich es mal wieder richtig wissen wollen. Vormittags Geräte und Ausdauer und am Nachmittag EMS. Also der mobile elektrische Stuhl für Anfänger. Und weil ich mich viel zu leicht provozieren lasse, habe ich meine körpereigenen Grenzen wohl überschritten. Um Meter. Kilometer. Ganze Kontinente. Und das hab ich jetzt davon. Treppen kann ich heute nur noch rückwärts rauf und runtergehen. Und das auch nur, wenn ich zwingend und unumgänglich das Geschoss wechseln muss. Anstatt, dass ich damit zufrieden bin, meinen inneren Schweinehund auf Pinschergröße geschrumpft zu haben, züchte ich einen Muskelkater in Puma-Format. Alles tut mir weh. Das Bett zu verlassen gleicht einer Kür im Bodenturnen. Sanftes auf die Seite rollen bis zum Rand, und dann zu Boden hinabgleiten in den Vierfüßerstand. Unter Begleitung heftigen Ächzens ziehe ich mich an einem Regal nach oben. Super gemacht, Manu. Vollständig außer Gefecht und nahezu handlungsunfähig. Unten an der Tür klingelt es. Im Trippelschritt flitze ich ans Badezimmerfenster. Ist der DHL-Bote. Es fühlt sich an, als bräuchte ich Stunden bis zur Tür. Es muss etwas Wichtiges sein. Sonst hätte er sich schon verzischt. Meine Arme bis zur Klinke zu heben kostet mich mehr Kraft als die Entbindungen meiner beiden Kinder.
Ich habe trainiert. Ja, okay. Mach ich ständig irgendwie. Aber dieses Mal hab ich es mal wieder richtig wissen wollen. Vormittags Geräte und Ausdauer und am Nachmittag EMS. Also der mobile elektrische Stuhl für Anfänger. Und weil ich mich viel zu leicht provozieren lasse, habe ich meine körpereigenen Grenzen wohl überschritten. Um Meter. Kilometer. Ganze Kontinente. Und das hab ich jetzt davon. Treppen kann ich heute nur noch rückwärts rauf und runtergehen. Und das auch nur, wenn ich zwingend und unumgänglich das Geschoss wechseln muss. Anstatt, dass ich damit zufrieden bin, meinen inneren Schweinehund auf Pinschergröße geschrumpft zu haben, züchte ich einen Muskelkater in Puma-Format. Alles tut mir weh. Das Bett zu verlassen gleicht einer Kür im Bodenturnen. Sanftes auf die Seite rollen bis zum Rand, und dann zu Boden hinabgleiten in den Vierfüßerstand. Unter Begleitung heftigen Ächzens ziehe ich mich an einem Regal nach oben. Super gemacht, Manu. Vollständig außer Gefecht und nahezu handlungsunfähig. Unten an der Tür klingelt es. Im Trippelschritt flitze ich ans Badezimmerfenster. Ist der DHL-Bote. Es fühlt sich an, als bräuchte ich Stunden bis zur Tür. Es muss etwas Wichtiges sein. Sonst hätte er sich schon verzischt. Meine Arme bis zur Klinke zu heben kostet mich mehr Kraft als die Entbindungen meiner beiden Kinder.
Schmerzverzerrt
schaue ich den Boten an.
"Ihre
Nachbarn sind nicht da. Können Sie das entgegennehmen?"
Aaaaaarghhhh!
!!!
Ich
sterbe doch nicht für Zalando! Zumal es noch nicht mal für mich
ist. Ich nehme das Päckchen trotzdem an und lasse es ihn auf die
Treppe legen.
Ab
jetzt erledige ich alles was möglich ist im Stehen. So weit es geht.
Allein der Schmerz, den es kostet vom Klo hochzukommen, drosselt mich
in der Getränkezufuhr. Das Handy trage ich am Körper, so dass keine
Sprints zum Telefon nötig sind, und alles, was mehr Gewicht hat als
ein Kugelschreiber und außerhalb meiner direkten eingeschränkten
Reichweite liegt, wird ignoriert.
Als
die Kinder nach Hause kommen, kriegen sie einen Lachflash. Ich würde
mich bewegen, wie Pinocchio mit Gicht. Na super, wenn jede Bewegung
bisher wehgetan hat, ist mir eines klar. Nichts ist in diesem Zustand
schlimmer als einen Lachanfall zu kriegen. Alle Muskeln, die bis
dahin noch irgendwie drumherum gekommen sind, gehen soeben in Feuer
auf. Schönen Dank auch. Es ist 18 Uhr und ich schleppe mich ins
Bett. Möge der nächste Tag noch ein Weilchen warten, oder zumindest
nicht ganz so grausam zu mir sein. Und mein innerer Schweinehund
kriegt vorerst wieder Mastfutter.
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