160. Akt
Während ich am Rechner sitze
und an aktuellen Projekten arbeite, fehlt mir was. Ich muss nicht
lange nachdenken. Es ist die richtige Musik, die fehlt. Okay, ist ja
heute nicht mehr schwer. Also rasch Spotify, oder was auch immer
geöffnet. Zack! Lande ich in den 90`. Jetzt noch nach der passenden
Richtung gesucht. Ich bin ein bisschen überrascht. Unter Rythm &
Blues findet sich gleich ganz oben ein Bereich, der heißt „90´
Baby Makers“. Tja... und nach dem ersten Song weiß ich auch warum. Das ist also die Musik zu der der ein oder andere Mittzwanziger
gezeugt wurde. Yepp! Das kann ich mir vorstellen. Wenn diese doch
recht beckenbodenstimulierende Musik bei der Zeugung lief, dann frage
ich mich, was im Kreißsaal angestimmt wurde. „Die Ärzte“?
Marylin Manson? Oder vielleicht Def Leppard?
Ich beschließe für ein paar
Momente aufzuhören, an Büchern zu arbeiten. Das hat so keinen Sinn.
Man kann einfach nicht über Rache, Mord und Totschlag schreiben,
wenn man aus den Boxen von Leuten angeschmachtet wird, die
interessante Sachen mit einem anstellen wollen, oder traurig sind,
dass sie mich verloren haben. Zu dieser Musik kann ich bestenfalls
Bilder bearbeiten. Und so kriegen alle Personen, die ich in letzter
Zeit fotografiert habe, erst mal so einen leichten sinnlichen Glow.
Ja, das gefällt mir. Das passt.
Aber morgen mach ich weiter. Und
dann wieder ohne Musik. Oder bestenfalls ein bisschen Klassik. Da
krieg ich die besten Grausamkeiten hin. Und wenn irgendwo einer
gerade zu dem 90` Baby Maker Soundtrack einen kleinen Dennis, Fritz,
eine Helena oder Lisa zeugt, dann wünsche ich viel Vergnügen. Die
Musik passt auf jeden Fall.
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