142. Akt
Es
gibt Dinge, die passen irgendwie nicht zusammen. Nicht, dass eines
besser ist als das andere. Nein. Völlig wertfrei.
Pommes
und Erdbeeren, dieser Sommer und Sonnencreme, Fast Food und
Kleidergröße 36.
Und
eben auch eine Hippie-Party mit gleichzeitiger Übertragung der
Fußball EM.
Nachdem
ich meine Polizeikontrolle in Hippie-Montur einigermaßen verdaut
habe (ob die Polizisten immer noch lachen???), erreiche ich die
Location. Noch ist nicht so viel los und die ersten Fotos werden
geschossen. Um 18 Uhr füllt sich der Außenbereich. Nicht um
ordentlich zu den Klängen des Musicals HAIR abzuzappeln, sondern um
sich im Zelt zu versammeln. Auf Stühlen. Vor dem Fernseher.
Denn
jetzt geht es los. Das Spiel Deutschland-Slovakei.
Anstatt
psychedelischer Klänge und happy-Hippie-Musik hört man den
Kommentator das Spiel anmoderieren.
Und
dann geht es rund. Also im Zelt.
Ich
nutze die Möglichkeit das nahezu jungfräuliche Buffet abzugrasen,
welches nun einsam und verlassen in der Wirtschaft steht.
Dann
setze ich mich innen auf eine Bank, esse gemütlich auf und genieße
die angenehme Beschallung. Im Anschluss noch ein bisschen mit
Freunden quatschen, die ähnlich Fußball-affin sind wie ich und
einige Hippies bewundern, die das 1:0 für Deutschland bejubeln.
Meine
Freundin Steffi macht einen Vorschlag, der mir ausgesprochen entgegen
kommt.
Und
zwar: Abgang!
Wir
ziehen uns gepflegt im Torjubel der fröhlich und bunt gekleideten
Menschen zurück und hoffen, dass wir bei dem nächsten Event etwas
mehr Energie mitbringen und weniger Fußball übertragen wird.
Auf
dem Rückweg nehme ich vorsorglich meine Perücke wieder ab. Noch so
eine Polizeikontrolle oder eigenartige Blicke anderer Autofahrer
brauche ich nun nicht auch noch. Eine Stunde später liege ich frisch
geduscht mit meinem Computer auf dem Sofa. Noch ein bisschen
arbeiten.
Sicher
geht die Party jetzt nach dem Spiel etwas heftiger ab und einige
Leute hätte ich schon noch gerne getroffen. Aber was solls? Es hat
sich für heute ausge-Hippiet. Zu viel Party schlägt mir aufs Gemüt.
Außerdem fühlt sich mein Pyjama gerade besser an, als mein Jimi
Hendrix-Outfit. Viel besser.
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