Dienstag, 28. Juni 2016

142. Akt

Es gibt Dinge, die passen irgendwie nicht zusammen. Nicht, dass eines besser ist als das andere. Nein. Völlig wertfrei.
Pommes und Erdbeeren, dieser Sommer und Sonnencreme, Fast Food und Kleidergröße 36.
Und eben auch eine Hippie-Party mit gleichzeitiger Übertragung der Fußball EM.
Nachdem ich meine Polizeikontrolle in Hippie-Montur einigermaßen verdaut habe (ob die Polizisten immer noch lachen???), erreiche ich die Location. Noch ist nicht so viel los und die ersten Fotos werden geschossen. Um 18 Uhr füllt sich der Außenbereich. Nicht um ordentlich zu den Klängen des Musicals HAIR abzuzappeln, sondern um sich im Zelt zu versammeln. Auf Stühlen. Vor dem Fernseher.
Denn jetzt geht es los. Das Spiel Deutschland-Slovakei.
Anstatt psychedelischer Klänge und happy-Hippie-Musik hört man den Kommentator das Spiel anmoderieren.
Und dann geht es rund. Also im Zelt.
Ich nutze die Möglichkeit das nahezu jungfräuliche Buffet abzugrasen, welches nun einsam und verlassen in der Wirtschaft steht.
Dann setze ich mich innen auf eine Bank, esse gemütlich auf und genieße die angenehme Beschallung. Im Anschluss noch ein bisschen mit Freunden quatschen, die ähnlich Fußball-affin sind wie ich und einige Hippies bewundern, die das 1:0 für Deutschland bejubeln.
Meine Freundin Steffi macht einen Vorschlag, der mir ausgesprochen entgegen kommt.
Und zwar: Abgang!
Wir ziehen uns gepflegt im Torjubel der fröhlich und bunt gekleideten Menschen zurück und hoffen, dass wir bei dem nächsten Event etwas mehr Energie mitbringen und weniger Fußball übertragen wird.
Auf dem Rückweg nehme ich vorsorglich meine Perücke wieder ab. Noch so eine Polizeikontrolle oder eigenartige Blicke anderer Autofahrer brauche ich nun nicht auch noch. Eine Stunde später liege ich frisch geduscht mit meinem Computer auf dem Sofa. Noch ein bisschen arbeiten.

Sicher geht die Party jetzt nach dem Spiel etwas heftiger ab und einige Leute hätte ich schon noch gerne getroffen. Aber was solls? Es hat sich für heute ausge-Hippiet. Zu viel Party schlägt mir aufs Gemüt. Außerdem fühlt sich mein Pyjama gerade besser an, als mein Jimi Hendrix-Outfit. Viel besser.     

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