134. Akt
„Du, ich hab dein Buch gekauft, aber ich verstehe da was nicht...“
„Du, ich hab dein Buch gekauft, aber ich verstehe da was nicht...“
Kein
Problem, denke ich mir. Wenn mich jemand auf meiner Autorenseite so
nett anfunkt, dann antworte ich in der Regel gern und zügig.
Also
frage ich nach, um welches meiner Bücher es sich handelt und wo die
Verständnisschwierigkeit liege.
„Na
um 33 Grausamkeiten geht es. Kannst du mir da mal was erklären?“
„Ja.
So gut es eben geht. Welche Geschichte meinst du?“
Ich
checke schnell, ob es sich bei dem Schreibenden um einen Geistlichen
handelt, der mit der Gedichte-Sequenz „Die sieben Todsünden“ ein
Problem haben könnte.
Ist
aber nur ein Unternehmer aus dem Schwäbischen. Ich bin beruhigt.
„Das
geht so nicht. Es geht ja um mehrere Geschichten und prinzipiell um
ein paar Dinge.“
„???“
„Wann
können wir uns sehen? Ich lade dich der Einfachheit halber zum Essen
ein und dann kannst du mir erklären, wie du das ein oder andere
meinst. Ich fühle mich nämlich an ein paar Stellen persönlich
angesprochen.“
Nicht
schon wieder... Wenn ich mit jedem dieser oder ähnlicher Fälle
essen ginge, dann hätte ich die Grenze zur Adipositas schon vor ein
paar Monaten überschritten. Was mich allerdings ein bisschen
verstört, ist die Tatsache, dass sich jemand persönlich
angesprochen fühlt. In einem Buch, das „33 Grausamkeiten“ heißt.
„Lieber
xyz. Ich gehe prinzipiell nicht mit Menschen essen, die ich nicht
persönlich oder gemeinsam mit Dritten kenne. Ich beantworte deine
Fragen gerne. Schriftlich. Aber ein persönliches Treffen schließe
ich leider aus. Mit besten Grüßen. Manuela
„Hab
ich mir gleich gedacht. Du bist bestimmt ein Fake! Brauchst mir auch
nichts zu erklären. Bin ja nicht zu blöd zum selber lesen. So eine
wie dich brauch ich gar nicht. Solltest du deine Meinung zu einem
Treffen noch mal ändern, dann kannst du dich gerne an mich wenden.
Gruß xyz.“
Nun
bin ich aber hochgradig irritiert. Innerhalb von vier Zeilen werde
ich als Fake tituliert, und lese gleich zwei Meinungsumschwünge. Und...äh....
nö! Ich denke nicht, dass ich meine Einstellung hier noch mal ändern
werde. Aber vielleicht kannst du ja einen kleinen Stuhlkreis
zusammenstellen und meine Bücher dort inhaltlich mit Gleichgesinnten
diskutieren. Und dann geht ihr alle gemeinsam essen.
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