Samstag, 14. Mai 2016

97. Akt 

Wieso werde ich am Flughafen eigentlich immer auf Drogen kontrolliert?
Also ich meine jetzt nicht „Wieso werde ich AUCH auf Drogen kontrolliert?“. Sondern „Ich“. Keiner in Sichtweite davor und auch keiner dahinter.
Koffer und Handtasche auf einen Extra-Tisch, Teststreifen drüber „Nicht schwanger“, schönen Tag noch!
Sehe ich wirklich so „rauschbedürftig“ aus? Pudere ich mir verkehrt das Gesicht? Lächle ich eigenartig und habe Pupillen groß wie Polizeimützen?
Oder bin ich schlichtweg unglaubwürdig unauffällig?
Beim nächsten Test werde ich vielleicht mal fragen: „Wie, nix gefunden? Dann hab ich wohl den falschen Koffer dabei???“
Vermutlich passieren vor und hinter mir rudelweise Passagiere, die so breit sind wie das Rollfeld und high wie ein Space-Shuttle.
Aber der Drogentest ist ja nicht alles. Es gibt ja noch den Security-technischen Kontaktsport.
Am Amsterdamer Flughafen geht die ganze Abtasterei sogar mal fast ins Adressen-Austauschen über.
Eine brünette Security-Tante sucht sich zielsicher die völlig unauffällige Manu raus und tastet ab, was das Zeug hält. Bei einem Kerl würde ich zwischendurch vielleicht hilfesuchend um mich schauen, so bin ich aber einfach nur grenzenlos verblüfft. Erst Minuten später wird mir klar, dass die Dame sogar meine Arme abgetastet hat. Ich trage ein ärmelloses Kleid!
Wo sollte ich was verstecken? In der aufgetragenen Hautcreme?
Egal. Manchmal glaube ich, dass die super FTLs, Senator und Honour Member- Flieger nur so viel unterwegs sind, damit sie mal jemand anfasst. Das nächste Mal, wenn ich fliege, werde ich meine Handtasche mit einem Pfund Backpulver füllen, das ich leise herausrieseln lasse. Und wenn ich dann abgetastet werde, tue ich so, als ob ich kitzelig bin und fange hysterisch an zu kichern und mich zu winden. Yo! Genau so mache ich das. Ihr werdet in der Zeitung von mir lesen.       

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