79. Akt
Boahhhhh!! An alle zartbesaiteten
Seelchen. Wenn euch ein Buch den „Angstschweiß, ob der Psyche des
Autors“ ins Gesicht treibt. Wenn euch die Zeilen eindeutig zu
„merkwürdig und schauderbar“ erscheinen, dann gibt es noch
Hoffnung. Zum Einen kann man das Buch einfach wieder weg legen, mit
dem Kopf schütteln und den Rasen mähen. Oder man liest es
gemeinsam mit der Therapiegruppe "Ich hab gedacht, der Titel ist
übertrieben.“
Wenn ein Buchtitel "33
Grausamkeiten“ heißt, dann ist da höchstwahrscheinlich keine gute
Nacht Geschichte für das geneigte Vorschulkind drin. Auch bei einem
Buch wie "Der Fall A.", wo man schon auf dem Einband lesen kann, dass es zum Teil im
Escortbereich spielt, könnte man unter Umständen darauf kommen,
dass das Wort „Sex“ da vielleicht ein oder zweimal drin vorkommt.
Und – oh mein Gott – könnte der Überbegriff „Thriller“
vielleicht dafür stehen, dass es spannend wird???
Mich und (!) meine Leser als
moralisch gestört zu bezeichnen, stimmt mich ein wenig nachdenklich.
Zumal sie das Buch offensichtlich trotz aller Widerwilligkeit von
vorne bis hinten gelesen haben. Inklusive Widmung und Danksagung.
Mindestens einmal.
Äh.... Sie gehören damit ebenfalls
zu meinem erlesenen Leserkreis. Sie Schlimmer, Sie.
Das hat für mich ein bisschen was
von den Leuten, die neugierig und langsam an einer Unfallstelle
vorbeifahren und dabei auf andere Schaulustige schimpfen.
Ich freue mich trotzdem. Wenn Sie
sich befleißigt sehen, sich schriftlich an mich zu wenden, dann hat
Sie mein Buch zumindest nicht kalt gelassen. Und das ist ja genau
das, was ich erreichen will. Fürchterlich, viel fürchterlicher wäre es, mit
einem „Jaja, ist wirklich nett geschrieben.“ bedacht zu werden.
Dann mach ich nämlich was verkehrt.
Aber so? Danke für´s Lesen.
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