Dienstag, 29. November 2016

295. Akt

An den Herrn im karierten Hemd vor mir. Ja, ich weiß, Darmgrimmen kann schrecklich sein. Es rumort und drückt und fühlt sich nicht wirklich gut an. Aber können Sie sich vorstellen, was Ihr erfreutes Luft Ablassen für andere Menschen bedeutet? Tochterkind und ich wollten bei der Stewardess schon nach Fallschirmen fragen.  Woher ich mir so sicher bin, dass Sie das waren? Kurz bevor die nächste olfaktorisch unerträgliche Dunstwolke zu uns nach hinten schwappte,  neigten Sie sich stets nach rechts und leicht nach vorne. Dazu kam dann ein glücklicher Seufzer und ein entsetzter Blick vom bedauernswerten Passagier zu Ihrer Linken. Oh mein Gott! Was für ein Fassungsvermögen haben Sie eigentlich?
Das nahm von Boarding bis zum Aussteigen überhaupt kein Ende.

Und nur dass Sie es wissen: Nein! Meine Tochter und ich haben auf dem 45 Minuten dauernden Flug nicht geschlafen. Wir waren bewusstlos! Ich bitte Sie künftig auf stark blähende Speisen vor dem Abflug zu verzichten. Wenn sich Zwiebelkuchen und Bohnensuppe tatsächlich nicht vermeiden lassen, dann wäre vielleicht ein Löffelchen Lefax zum "Abgasen", wie es so schön heißt, vor (!!!) dem Betreten des Flugzeug ganz angenehm. Nicht nur für Sie, sondern auch für die anderen Passagiere. Das Problem ist nämlich, dass wir Gasmasken nicht durch die Security kriegen. Und Vakuumverpackungen für wild blähende Passagiere sind vermutlich noch nicht erfunden.

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