Dienstag, 22. November 2016

289. Akt

Mir ist nach Umgestalten. Jeden Tag sitze ich an meinem Platz hinter dem Computer und schaue nach vorne auf das Sofa. Es ist ein schönes Sofa, ohne Zweifel. Die Lampe über dem Glastisch schwebt wie ein Ufo. Die zehn rechteckigen Bilder an der Wand habe ich im ersten Jahr nach dem Einzug fotografiert und rahmen lassen. Alles ganz prima, wohnlich und gemütlich und dennoch möchte ich etwas verändern, was über einen Wechsel meiner Jeans oder der Hausschuhe hinausgeht. Unbedingt. Die Kreativität tropft mir schon fast aus dem Gesicht. Na ja, vielleicht ist es auch bloß der Sinn nach was Neuem. Für ein neues Sofa ist es noch zu früh. Es ist noch erstklassig und wenn ich an den Preis denke, den wir damals dafür bezahlt haben, müsste es eigentlich noch über zwei Generationen hinweg benutzt und besessen werden. Das Parkett muss auch noch bleiben. Viel zu viel Aufwand und letztendlich würde ich vermutlich genau das Gleiche wieder wählen. Auch der Kamin ist schön genug, als dass er umgestylt werden muss. Mein Blick schweift weiter. Vielleicht die Gardinen? Nee, auch nicht. Der Creme-Ton ist angenehm für´s Auge und passt eigentlich perfekt. Esstisch und Stühle? Hallo? Was will ich denn hier verbessern? Sieht doch echt prima aus.
So ganz offensichtlich fällt mir nichts ein, was ich tatsächlich ändern sollte oder will. Ich schaue noch ein bisschen rum, dann zuck ich mit den Schultern. Na ja.... vielleicht doch bloß zwei neue Kissen für´s Sofa und ein Paar neue Hausschuhe. Obwohl? Kissen hab ich eigentlich auch schon genug. Egal. Dann lackier ich mir halt die Nägel.

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