231. Akt
Tja...
das neue Buch ist endlich da, und das gibt mir die Zeit mich mal
entspannt hinzusetzen. An meinen Arbeitsplatz. An den Computer. Um
hektisch die nächsten Schritte auf die Reihe zu bekommen.
Neben
mir liegt mein Kalender. Die Lesereise nimmt langsam Formen an. Nicht
unbedingt strukturiert, aber so ein klitzekleines bisschen erkennbar.
Vielleicht rede ich mir das auch nur ein. Egal.
Ausnahmsweise
werde ich die Premierenlesung nicht in meinem Heimatort machen.
Dieses Mal findet sie aller Voraussicht nach in einem schnuckligen
Hotel in Ingolstadt statt. Der Chef des Hotels hatte mich und mein
„Team“ bei der letzten Lesung derart mit seiner Gastfreundschaft
begeistert, dass wir uns darauf geeinigt haben, die Premierenlesung
in seinem Hause zu machen. Ich freue mich. Das wird cool.
Die
Veranstaltung hier in meinem Ort ist auch schon eingetütet.
Ursprünglich sollte sie in der neuen Bücherei stattfinden. Das
gestaltet sich organisatorisch, für das von mir gewählte
Zeitfenster, ein wenig schwierig. Deswegen beschließen die
Bücherei-Chefin und ich, meine Abschlusslesung im Februar oder März
dort zu planen. Ebenfalls super. Ich liebe Lesungen in Büchereien im
Allgemeinen und in unserer örtlichen, ganz besonders.
Stattdessen
konnte ich die Lesung zeitlich und räumlich in dem Café unseres
Seniorenheimes terminieren. Da passen ein Haufen Leute rein und wir
zischen uns im Vorfeld mit Prosecco fröhlich. Was mich besonders
freut, ist die Tatsache, dass dort meine Familie fast vollständig am
Start ist. Schwestern, Bruder, Nichten, Neffen und natürlich meine
Mutter. Da wissen die Lesungsgäste, mit denen ich nicht verwandt
bin, gleich mal, aus was für einem Stall ich komme. Meine Familie
rockt. Wir starten alles, was wir gemeinsam machen mit einer Art
Familien-Kampfschrei. Wer bis dahin geschlafen hat, ist spätestens
danach wach. Außerdem bekommen Zuhörer, die einen unkonzentrierten
Eindruck machen gleich mal den Ellbogen meiner Mutter in die Rippen.
Ja ja, sie weiß, wie man für Aufmerksamkeit sorgt.
Die
weiteren Lesungen sollen in meiner Lieblingsgalerie in München
(vielen Dank, liebe Cornelia), Karlsruhe (Carmen, gib Gas),
Osnabrück (Olaf, zackzack!), Frankfurt (Hiiiiilfe), Hamburg (aber
sicher doch), Salzburg (ob die mich und meinen Humor verstehen?), in der Eifel (zur Not im Rennwagen) und
einigen weiteren Orten stattfinden.
Auch
private Lesungen sind geplant. Zum Beispiel lässt sich eine größere
Gruppe netter Menschen lecker bekochen und erfreut sich meines
lieblichen Stimmchens und giftiger Geschichten (Doris? Sabine? Chris?
Kriegen wir das hin?)
Mann,
mann, mann, das macht Spaß. Bin ich froh, dass ich kein Studium
fertig gekriegt habe und nun Autorin bin. Wie langweilig wäre doch
mein Leben, wenn ich was vernünftiges gelernt hätte?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen