217. Akt
Die fixe Kommunikation via
WhatsApp, Chat und so weiter haben ja was Gutes. Man ist immer
informiert und kann sich zackig kurzschließen, wenn man was
mitzuteilen oder sich zu verabreden hat.
Wenn so ein schneller
Kommunikationsweg auf das Bedürfnis trifft, andere nicht gerne
warten zu lassen und eine schnelle Antwort zu geben, dann kann das
auch mal ins Auge gehen.
Als meine Nichte in der WhatsApp
Familiengruppe ein Bild von ihrem Baby schickt. Freue mich und tippe:
„Oh, Nate ist soooo süß!!“
Bis heute werde ich dafür
aufgezogen, dass ich Natrium süß finde. Die Autokorrektur hat
meinen Großneffen somit in die chemische Elemente-Kiste verschoben.
Aus Business wird „Bussi“ (was bei beruflichen Kontakten manchmal
komisch ankommen kann.) und aus Einkauf wird Einlauf (aaarghhh... das
„k“ ist zu nah am „l“.). Ausgesprochen missverständlich, wie
ich schon sagte.
So richtig eskaliert es bei mir,
wenn ich morgens, schläfrig und unbebrillt rasch auf Nachrichten
antworten will. Wenn ich Glück habe, kommt bloß ein unlesbarer Text
raus. Wenn ich Pech habe, mache ich unwissentlich unmoralische
Angebote und das in der Grammatik eines schizoiden Legasthenikers.
Sich da wieder rauszureden bedarf dringlichst eines persönlichen
Gespräches. Denn panische Aufklärungsversuche über WhatsApp machen
alles nur schlimmer.
Letztendlich bringt mich die
Autokorrektur vermutlich irgendwann mal ins Gefängnis. Allein, weil
sie es spaßig findet meine netten Worte in Begriffe zu wandeln, die
die GSG 9 auf den Plan ruft.
Beruhigend ist allerdings, dass
diese Missgeschicke nicht alleine nur mir passieren.
Einer meiner Kontakte hat
nämlich nicht aufgepasst, was die Autokorrektur aus seinem gestrigen
Happy Birthday macht.
Als ich das Happyending Birthday
las muss ich erst schmunzeln und dann nochmal in meinen Ausweis
schauen. Alterstechnisch kann er es nicht gemeint haben. An ein Happy
Ending ist vorerst nicht zu denken. Ich bin ja noch mittendrin.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen