10. Akt
7.50 Uhr
7.50 Uhr
Ach nee??? Die Schlafzimmerwand, die
angeblich nur klitzekleine Hohlräume haben sollte, ist komplett neu
bekleidet. Alles runter, alles neu drauf. War wohl doch etwas mehr
Luft zwischen Wand und Putz. Vielleicht wollen sie mich aber auch nur
bei Laune halten. Oder Kaffee und Käse-Wurst-Radieschen-Brotzeit.
Oberflächlich betrachtet sieht alles schon wieder recht ordentlich
aus. Es muss noch abgeschliffen werden. Dann kommt der Feinputz
drauf. Ich gehe Brötchen holen. Die Peitsche kann wieder weg.
Heute werde ich nett sein.
13 Uhr
Panik kommt auf. Sie bauen das –
etwas windschiefe – Gerüst im Flur ab. Abgesehen davon, dass es so
klingt, als bemühten sie sich dabei auch noch die Mehrzahl der
Fliesen im Flur zu zerstören, sehe ich ein anderes Problem. Kein
Gerüst, kein Klopftest. Mei, sind die raffiniert! Aber ich bin
raffinierter. Ich suche im Keller und werde fündig. Vor gefühlten
hundert Jahren habe ich die Kinder zum Tennisunterricht genötigt.
Das Interesse blieb durch die Bank steigerungsfähig und wir brachen
diese Form der sportlichen Betätigung schon bald ab. Aber etwas
Gutes hat es gebracht: Tennisbälle im Haus! Das ultimative,
Lippenstiftsparende Prüfungsgerät. So denke ich zumindest.
Und wenn die Jungs hier nachher wieder
raus sind, werde ich in Angelique Kerber Manier die Wand akustisch
auf letzte Hohlstellen untersuchen. Nee, nee, nee... ich lass mich
doch nicht austricksen. Ich bleibe quasi am Ball. Ätsch!!!
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