14. Akt
8 Uhr. Im Haus riecht es immer noch
wie in einer Sandkiste nach Starkregen. Kein Wunder. Ich kann den
neuen Putz ja nicht trocken föhnen. Eigentlich sollten heute schon
die Maler anfangen. Vor 10 Minuten kam die Nachricht, dass sie erst
morgen starten werden. Vielleicht besser so. Ich reiße alle Fenster
auf um den Sauerstoffanteil im Haus ein klitzekleines bisschen zu
erhöhen und etwas von der Feuchtigkeit nach draußen zu blasen. Hier
drin beschlägt meine Lesebrille. Ich muss nachdenken.
Die üppige Nahrungsmittelaufnahme von
gestern randaliert in meinem Körper. Wieso heißt Ritter Sport
eigentlich Ritter SPORT?? Irgendwer hat sich bei der Namensgebung
sicherlich scheckig gelacht und ist im Anschluss gefeuert worden. Ich
gehe in den Keller, ziehe mich um und schwing mich auf mein Laufband.
Ich weiß, dass es besser ist in der freien Natur zu laufen. Aber ich
bin nicht multitasking-fähig. Entweder Sport oder Nachdenken. Hier
ist der einzige Ort, an dem ich mich in meinem Zustand nicht
verlaufe. Das Laufband hat mich in meiner zu 100 % zuverlässigen
Orientierungslosigkeit nie hängen lassen. Wenn ich vor lauter
Nachdenkerei stehen bleibe, dann bleibt es auch stehen und knallt
mich nicht, fröhlich surrend, in das Bücherregal hinter der
Lauffläche. Danke Laufband!
Die dunklen Stellen an der Wand sagen
mir jetzt schon, dass die Maler unter Umständen ein wenig unwillig
ans Werk gehen könnten. Was kann ich tun? Lüften? Mach ich schon!
Dreimal am Tag reiße ich alle Fenster auf. Im Saturn Markt schnell
noch zwanzig Heizlüfter kaufen? Quatsch! Also? Keine Ahnung. Schon
wieder.
Eine Stunde lauf ich noch.
Ich verlasse das Haus, nachdem ich
nochmal alles mit Frischluft geflutet habe.
Ist der Fleck da im Treppenhaus nicht
schon mindestens zwei, drei Zentimeter im Umfang geschrumpft? Sieht
doch schon viel trockener aus, oder? Vielleicht doch nachher nochmal
mit dem Föhn??? Ich ziehe die Tür hinter mir zu und schließe ab.
liest sich spannend und sehr lustig Manu, bin gespannt drauf wie es weitergeht!! Viel Spass noch im Chaos, BACI, René L.
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