Dienstag, 16. Februar 2016

5. Akt

Es ist 7.50 Uhr, als ich das Haus aufschließe. Die Nacht im Hotel war kurz. Anfangs dachte ich, es sei die Kneipe unter mir, die mich mit lauter Musik beglückte. Aber es war ein Salsa-Kurs, der noch bis 23 Uhr dauerte. Das „five-six-seven-Mamboooooo“ klang mir noch bis weit nach Mitternacht im Ohr. Egal. Ich mag Musik. Auch in laut. Auch dann, wenn ich ein klitzekleines bisschen gereizt bin.
Ein komplettes Neubau-Feeling kommt auf. Ich lasse die Jalousien hoch und habe nach den drei Metern bis zum Wohnzimmer schon eine leichte Staubschicht auf den Armen. Was soll´s?

8.05 Uhr. Die „Putzerkolonne“ kommt. Er ist allein. Schon wieder! Ist das Panik in seinem Blick, als ich an ihm vorbei nach den erwarteten Kollegen schaue? Er geht zielstrebig nach oben, um seine Arbeit fortzusetzen. Zwei Minuten später bringe ich ihm einen Kaffee. Ich will ja nicht, dass er Angst hat. Gestern hat er mir seinen Namen genannt. Ich habe ihn vergessen. Geistig nenne ich ihn Horst.
9.15 Uhr. Sie sind da. Drei weitere Männer. Insgesamt also vier. Einer mehr als versprochen. Ich würde sie am liebsten alle umarmen. Aber ich befürchte, sie haben schon von meinem Wutausbruch gestern gehört und würden es als Angriff werten und womöglich fliehen. Ich frage sie nicht nach ihrem Namen und benenne sie in Gedanken Bernhard, Mustafa und Dimitrij. Bernhard und Mustafa  bekommen einen Kaffee. Dimitrij will keinen. Oder er hat meine Frage nicht verstanden. Egal. Sie gehen hoch zu Horst. Horst freut sich. Glaube ich.


Oben scheppert, klopft und hämmert es. Musik in meinen Ohren. Es geht voran. Five-six-seven-Mambooooo!!!!!

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