Mittwoch, 24. Februar 2016

16. Akt

7.30 Uhr und es klingelt an der Tür. Schnucki 2. Ich widerstehe dem Impuls high-five mit ihm abzuklatschen und kurz zu knuddeln und lasse ihn rein, bevor er es sich nochmal anders überlegen kann. Gleich nach ihm kommen zwei weitere Maler. Schnucki 1 ist nicht dabei. Den größeren der beiden anderen taufe ich Lang Lang. Nicht weil er Asiate ist oder wahnsinnig musikalisch aussieht, sondern weil er mit seinen gut 2.05 m einfach riesig ist. Er sieht aus, als könne er die Zimmerwände im knien streichen. Den anderen nenne ich kurzerhand Lang Lang 2. Er ist Asiate. Ob er Musik macht, frage ich ihn nicht. Alle drei sind nett. Das Gerüst ziehen sie in Windeseile hoch. Jetzt sehe ich auch, wie es aussieht, wenn es gerade steht. Hübsch.
Ich glaube, meine Mutter würde sofort beginnen, es zu dekorieren, wenn sie dürfte. Ich verzichte darauf.
Kurz erzähle ich ihnen die Geschichte von der Ankunft des armen, einsamen Horst. Sie lachen. Ich glaube sie kennen ihn nicht. Aber sie können sich anhand der großen grauen Flecken an der Wand vorstellen, was „Überforderung“ bedeutet. Jetzt streichen sie. Schnell, motiviert, kompetent und zügig. Und ich geh Brötchen, Wurst, Käse und Radieschen kaufen. Und Kuchen und Torte. Mindestens.

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