13. Akt
Diese Form des Hotellebens bekommt mir
nicht. Während die Kinder sich ganz hervorragend in dem
„hier-hab-nur-ich-den-Schlüssel“-Ambiente zurechtfinden, drifte
ich einem mental-desolatem Zustand zu. Mein Haus und die damit
verbundene Hausarbeit fehlt mir. Na ja, ich denke zumindest, dass es
das ist. Im Hotel hab ich einfach zu wenig zu tun. Und Handwerker zu
terrorisieren ist ja nun auch kein Fulltime-Job.
Ich liege im Bett und esse
Süßigkeiten. Mein Wochenvorrat bestand aus zwei Tafeln Ritter Sport
Mandel, zwei Riegel Nougat mit Marzipan und einer großen Tüte
Karamell-Bonbons. Gekauft, heute um 14 Uhr an der Tanke. In
spätestens fünf Minuten kann ich die leere Tüte in den Mülleimer
schmeißen. Zu der Verpackung von der Ritter Sport und dem Papier der
beiden Nougat-Marzipan-Riegel. Es ist 18 Uhr und mir ist ein wenig
schlecht.
Gegen die Übelkeit grübel ich ein
bisschen an.
Was, wenn morgen nicht ein Malerteam
kommt, sondern wieder nur ein Mensch mit Leiter?
Würden Horst und seine Burschen
gemeinsam mit der Bauleitung grinsend hinter irgendeiner Hecke hocken und
beobachten, wie ich durchdrehe? High-five?
Gibt es eigentlich eine
Selbsthilfegruppe für Fälle wie mich? Ich sollte mal googeln....
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