Dienstag, 13. Dezember 2016

307. Akt 

Alle paar Wochen überfällt es mich wieder. Das Gefühl, Marketing und PR-technisch nicht ausreichend in eigener Sache aktiv zu werden. Dann laufe ich unruhig durchs Haus, finde auf meinem Laufband nicht die richtige Einstellung, plündere den Kühlschrank und lande letztendlich wieder vor dem Computer. Akribisch durchstreife ich dann meine Kontakte jenseits von Facebook nach Leuten, die mich unter Umständen in meiner Arbeit unterstützen könnten. Je nach der Anzahl der vorherigen Inspirations-Prosecco liest sich das Ganze dann wie folgt:

Sehr geehrter Herr...
...in einem Rausch vorweihnachtlicher Panik, schreibe ich gerade einige meiner Medienkontakte aus LinkedIn, XING und ähnlichem an. Da Sie sich absichtlich, fahrlässig, freiwillig oder vielleicht durch meine Kontaktanfrage genötigt in diesem elitären Zirkel befinden, erhalten auch Sie diese Zeilen.
Sie können diese Nachricht natürlich einfach ignorieren und sich das letzte Stück vom Stollen greifen, allerdings könnten Sie auch Gefallen daran finden und weiter lesen.
Mein Name ist Manuela Thoma-Adofo. Ich bin Autorin mehrerer Bücher, die in der Regel auf angenehmes Interesse und erfreute Leser stoßen. In den letzten Wochen befinde ich mich mit meinem aktuellen Buch “33 Grausamkeiten II– (Alp-)Träume für Jedermann” auf Lesereise. Meine Zuhörer und ich haben dabei einen Heidenspaß. So weit so gut. Nun sind angenehmes Interesse und erfreute Leser natürlich etwas sehr Schönes. Allerdings gebe ich ehrlich zu, dass mir das bei meinem ausgeprägtem Autoren-/Frauen-/Medien-Ego im Moment bei weitem nicht reicht.
Und hier kommen nun Sie ins Spiel (wie gesagt, wenn die Alternative ein guter Christstollen oder hausgemachte Plätzchen sind, habe ich Verständnis). Sollten Sie aber für mich und/oder meine Bücher die Möglichkeit sehen, irgendwie – als Person/Autorin oder als Lesetipp, in welchem Format auch immer, einen Platz in ihrer Berichterstattung zu finden, wäre das großartig. Egal wie.
Mir ist klar, dass jede Form von Öffentlichkeit einen Hauch zu meinem Erfolg beiträgt oder beitragen könnte. Also nur zu. Sollte Ihnen etwas einfallen, was sich hier positiv oder überhaupt für mich auswirkt, würde ich mich nahezu weihnachtlich freuen.
Informationen über mich finden Sie unter www.manuela-thoma-adofo.de oder auf meiner Autorenseite bei Facebook oder LinkedIn, XING oder ganz einfach unter +49 tralala....

Hier gibt es die Möglichkeit mir bei einer Lesung in München zuzusehen:

Wie auch immer. Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine wundervolle, angenehme und weitgehend stressarme Weihnachtszeit.
Mit besten Grüßen 
Manuela Thoma-Adofo“


Dann sende ich die Nachricht an alle möglichen Leute. Natürlich personalisiere ich brav jede Mail. Ich mag ja selber auch nicht im Massenversand landen. Wenn ich von diesen Schreiben ausreichend abgeschickt habe, dann geht es mir ein bisschen besser. Bisher habe ich mit solchen Offensiven keine schlechte Erfahrung gemacht. Man weiß nie, was kommt, aber irgendwas kommt immer. Ich bin gespannt und schaue, ob noch ein paar von den Tochterkind-Keksen da sind. Jetzt, wo ich soviel von Gebäck geschrieben habe, komme ich halt selber in Stimmung.

Und falls sich einer meiner Blog-Leser in der Verfassung oder auch nur ansatzweise durch diese Zeilen angesprochen sieht. Nur zu. Ich sitze hier, arbeite und warte. Und Kekse habe ich auch noch.... Äh...ja...Weiterleiten geht natürlich auch ;-)  

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    ich persönlich finde den Text als Anschreiben zu lang und zu gewollt blumig/witzig.

    Nachdem du aber schreibst, dass du damit guten Response erzielst, gibt es ja keinen Grund etwas daran zu ändern...

    Weiterhin viel Erfolg bei Deiner Arbeit.

    Gruß
    G.

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  2. Vielen Dank für Deinen Kommentar und die guten Wünsche liebe(r) G.
    Tja...
    Wenn es sich hier um ein Standardanschreiben handeln würde, sähe ich das längentechnisch vielleicht sogar ähnlich. Ist es ja aber nun nicht. :-) Es ist lediglich ein Trigger, der bei dem einen etwas auslöst und den anderen kalt lässt.
    Inhaltlich gibt es glücklicherweise in Aufbau und Art genau das wieder, was ich letztendlich verkaufe. Nämlich meine Geschichten. Menschen, die den Text zu blumig/witzig finden, können in der Regel ohnehin nichts mit meinen Arbeiten anfangen. Die hören dann auch schon nach dem ersten "Stollen" auf zu lesen. Völlig in Ordnung. Von denen kommt ohnehin kein Response. Und auch das ist okay. Mit denen, die allerdings bis zum Ende lesen UND darauf reagieren, komme ich im Anschluss ins Gespräch und in welcher Art auch regelmäßig zu einer Zusammenarbeit. Meist ist die dann ähnlich blumig/witzig, wie meine Mail.
    Beste Grüße und Danke für´s Mitlesen und Kommentieren.
    Manuela

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