307. Akt
Alle
paar Wochen überfällt es mich wieder. Das Gefühl, Marketing und
PR-technisch nicht ausreichend in eigener Sache aktiv zu werden. Dann
laufe ich unruhig durchs Haus, finde auf meinem Laufband nicht die
richtige Einstellung, plündere den Kühlschrank und lande
letztendlich wieder vor dem Computer. Akribisch durchstreife ich dann
meine Kontakte jenseits von Facebook nach Leuten, die mich unter
Umständen in meiner Arbeit unterstützen könnten. Je nach der Anzahl
der vorherigen Inspirations-Prosecco liest sich das Ganze dann wie
folgt:
„Sehr
geehrter Herr...
...in
einem Rausch vorweihnachtlicher Panik, schreibe ich gerade einige
meiner Medienkontakte aus LinkedIn, XING und ähnlichem an. Da Sie
sich absichtlich, fahrlässig, freiwillig oder vielleicht durch meine
Kontaktanfrage genötigt in diesem elitären Zirkel befinden,
erhalten auch Sie diese Zeilen.
Sie können diese Nachricht
natürlich einfach ignorieren und sich das letzte Stück vom Stollen
greifen, allerdings könnten Sie auch Gefallen daran finden und
weiter lesen.
Mein Name ist Manuela
Thoma-Adofo. Ich bin Autorin mehrerer Bücher, die in der Regel auf
angenehmes Interesse und erfreute Leser stoßen. In den letzten
Wochen befinde ich mich mit meinem aktuellen Buch “33 Grausamkeiten
II– (Alp-)Träume für Jedermann” auf Lesereise. Meine Zuhörer
und ich haben dabei einen Heidenspaß. So weit so gut. Nun sind
angenehmes Interesse und erfreute Leser natürlich etwas sehr
Schönes. Allerdings gebe ich ehrlich zu, dass mir das bei meinem
ausgeprägtem Autoren-/Frauen-/Medien-Ego im Moment bei weitem nicht
reicht.
Und hier kommen nun Sie ins
Spiel (wie gesagt, wenn die Alternative ein guter Christstollen oder
hausgemachte Plätzchen sind, habe ich Verständnis). Sollten Sie
aber für mich und/oder meine Bücher die Möglichkeit sehen,
irgendwie – als Person/Autorin oder als Lesetipp, in welchem Format
auch immer, einen Platz in ihrer Berichterstattung zu finden, wäre
das großartig. Egal wie.
Mir ist klar, dass jede Form
von Öffentlichkeit einen Hauch zu meinem Erfolg beiträgt oder
beitragen könnte. Also nur zu. Sollte Ihnen etwas einfallen, was
sich hier positiv oder überhaupt für mich auswirkt, würde ich mich
nahezu weihnachtlich freuen.
Informationen über mich
finden Sie unter www.manuela-thoma-adofo.de oder
auf meiner Autorenseite bei Facebook oder LinkedIn, XING oder
ganz einfach unter +49 tralala....
Hier gibt es die Möglichkeit
mir bei einer Lesung in München zuzusehen:
Wie auch immer. Ich wünsche
Ihnen und Ihren Lieben eine wundervolle, angenehme und weitgehend
stressarme Weihnachtszeit.
Mit besten Grüßen
Manuela Thoma-Adofo“
Dann sende ich die Nachricht an
alle möglichen Leute. Natürlich personalisiere ich brav jede Mail.
Ich mag ja selber auch nicht im Massenversand landen. Wenn ich von
diesen Schreiben ausreichend abgeschickt habe, dann geht es mir ein
bisschen besser. Bisher habe ich mit solchen Offensiven keine
schlechte Erfahrung gemacht. Man weiß nie, was kommt, aber irgendwas
kommt immer. Ich bin gespannt und schaue, ob noch ein paar von den
Tochterkind-Keksen da sind. Jetzt, wo ich soviel von Gebäck
geschrieben habe, komme ich halt selber in Stimmung.
Und falls sich einer meiner
Blog-Leser in der Verfassung oder auch nur ansatzweise durch diese
Zeilen angesprochen sieht. Nur zu. Ich sitze hier, arbeite und warte.
Und Kekse habe ich auch noch.... Äh...ja...Weiterleiten geht
natürlich auch ;-)
Hallo,
AntwortenLöschenich persönlich finde den Text als Anschreiben zu lang und zu gewollt blumig/witzig.
Nachdem du aber schreibst, dass du damit guten Response erzielst, gibt es ja keinen Grund etwas daran zu ändern...
Weiterhin viel Erfolg bei Deiner Arbeit.
Gruß
G.
Vielen Dank für Deinen Kommentar und die guten Wünsche liebe(r) G.
AntwortenLöschenTja...
Wenn es sich hier um ein Standardanschreiben handeln würde, sähe ich das längentechnisch vielleicht sogar ähnlich. Ist es ja aber nun nicht. :-) Es ist lediglich ein Trigger, der bei dem einen etwas auslöst und den anderen kalt lässt.
Inhaltlich gibt es glücklicherweise in Aufbau und Art genau das wieder, was ich letztendlich verkaufe. Nämlich meine Geschichten. Menschen, die den Text zu blumig/witzig finden, können in der Regel ohnehin nichts mit meinen Arbeiten anfangen. Die hören dann auch schon nach dem ersten "Stollen" auf zu lesen. Völlig in Ordnung. Von denen kommt ohnehin kein Response. Und auch das ist okay. Mit denen, die allerdings bis zum Ende lesen UND darauf reagieren, komme ich im Anschluss ins Gespräch und in welcher Art auch regelmäßig zu einer Zusammenarbeit. Meist ist die dann ähnlich blumig/witzig, wie meine Mail.
Beste Grüße und Danke für´s Mitlesen und Kommentieren.
Manuela