Sonntag, 2. Juli 2017

366. Akt 

Nein Mama!!! Deine Farbwahl liegt im Bereich schwarz, grau, beige oder sonstwas anderes dezentes.“
Irgendwie interpretiert mein Tochterkind meinen fragenden Blick vor dem Kleiderschrank als gefährdend.
Ja, okay, es ist ihr Abi-Ball, aber so wirkt es, als ob sie ihr Ansehen unter den Mit-Abiturienten durch eine eventuelle Kleiderwahl ihrer Mutter stark bedroht sieht.
Naja... ich hatte mal mit einem Rihanna-Auftritt im Latex-Outfit angekündigt. Aber ich will ja nicht als durchgeknallte Autorin in den örtlichen Medien landet. Insofern war nicht wirklich damit zu rechnen.
Ich muss kurz grinsen. „Ist das rote bodenlange Paillettenkleid overdressed?“
Es ist nicht nur overdressed, es ist ausgeschlossen!“ Okay, sie scheint ein bisschen gereizt. Ich schließe einige meiner „Ich könnte da ja mal ein für Stimmung sorgen“-Kleider aus.
Letztendlich entscheide ich mich für ein unfassbar dezentes Outfit mit schwarzem Spitzenrock und beiger Bluse. Knielang und verhältnismäßig hoch geschlossen. Ich lasse es mir im „Kannst-du-mir-schnell-die-Haare-aufdrehen“-Stress von Tochterkind abnehmen. Sie nickt.
Dann kommt noch ihre Frage „Hohe oder flache Schuhe?“
Angesichts der Tatsache, dass dieser mittägliche Abi-Ball ein paar Stunden dauern wird, entscheide ich mich für mittelhoch. Sie findet es okay. Prima.
Kaum am Festort angekommen, passiert etwas, womit ich nicht so ganz gerechnet habe.
Der Anblick der ganzen wunderbaren jungen Menschen in Abendkleid und Anzug haut mich um. Haben wir die nicht erst gestern erst eingeschult? Bei wie viel von denen habe ich noch auf Kniehöhe Tränen getrocknet?
Und jetzt? Das werden die Anwälte, Ärzte, Unternehmer und U-Bahn-Fahrer von Morgen. Gestern Kreißsaal - morgen Uni. Es ist der Wahnsinn, und ich verbrauche schon mein drittes Tempotaschentuch. Im Laufe der Veranstaltung treffe ich mich immer wieder mit einigen Müttern zum gerührten Heulen auf dem Klo. Hin und wieder auftauchende Abiturientinnen flüchten meist direkt wieder erschrocken.
Dann bei dem Auftritt und der Zeugnisübergabe kommt der nächste Hammer. Was für verteufelt smarte Typen haben die denn in diesem Jahrgang?
Wenn ich nur zwanzig oder gute dreißig Jahre jünger wäre (Minimum), dann hätte ich mich an diesen rosa Ballons festhalten müssen, die im Foyer aufgeblasen wurden. So viele schöne Menschen.
Und eine von ihnen ist mein Tochterkind. Im langen blau-weißen Abendkleid, hohen Schuhen und schön frisiert. Ich könnte sie die ganze Zeit knuddeln.
Obwohl... eher würde sie das rote Paillettenkleid durchgehen lassen, als eine Mutter, die vor lauter Stolz und Nostalgie wie eine Statement-Kette an ihrem Hals hängt.
Also deswegen nur nochmal kurz auf diesem Wege, allen Abiturienten der letzten Jahre, der Gegenwart und der Zukunft: Herzlichen Glückwunsch!

Und allen Eltern: Das haben wir super hingekriegt! Ich bin stolz auf uns.   

Dienstag, 27. Juni 2017

365. Akt

Ich fahre Rad. Nicht, dass ich damit die einzige bin, aber es ist verhältnismäßig selten, so dass ich immer gerne mal drauf hinweise.
Ich will nur schnell mal die zehn Kilometer zu meiner Freundin Anja nach Vaterstetten fahren. Also keine große Tour, die Radlerwäsche bedarf. Stattdessen bloß eine Jeansshort und ein T-Shirt. Schließlich hat es draußen etwas über dreißig Grad.
Ich radel los und bin guter Dinge. Bis sich mir wieder etwas bestätigt, was ich schon ein paarmal erlebt habe. Ein Anzugträger in einer dunkelgrauen S-Klasse fährt langsam ein bisschen neben mir her, hupt und winkt mir fröhlich zu, bevor er mir eine Kusshand zuwirft und einäugig blinzelt. Okay, vielleicht ist ihm durch das geöffnete Fenster auch bloß eine Fliege ins Auge geflogen und er hat gar nicht geblinzelt. Aber die Kusshand ließ wenig Interpretationsspielraum.
Als ich nicht reagiere hupt er erneut und fährt dann Vollgas davon.
Ja, ja, denke ich mir. Wenn zu niedrig eingestellte Klimaanlagen auf heiße Außentemperaturen treffen, dann verursacht das bei dem ein oder anderen einen kolossalen Hormon-Flash. Nicht weiter wild.
Ich radel weiter.
Nur zwei Kreuzungen später muss ich stehen bleiben. Rot gilt auch für Radler. Neben mir signalisiert ein LKW-Fahrer, wie toll er die rasante Bedienung seines Schaltgetriebes beherrscht. Offenbar hat er den raschen rauf und runter-Wechsel vom ersten in den zweiten Gang und zurück derart gut geübt, dass er es mir nun zeigen muss. Anders lässt sich diese Handbewegung kaum erklären.
Egal. Ich fahre weiter. Sind ja nur noch vier Kilometer.
Auf einer langen Geraden rollen dann zwei Jungs auf einer Vespa neben mir her. Sie tragen lustige Helme und sehen aus, als ob sie gerade die Mittlere Reife hinter sich haben. Als sie auch noch beginnen lustige Dinge zu sagen, weise ich sie darauf hin, dass ich alterstechnisch sicher ihre Mutter sein könnte. Dementsprechend verabschieden sie sich dann auch mit dem eigenartigen Kompliment „Traum-Milf“ von mir und sausen davon.
Ich schaue an mir herunter. Kann es sein, dass ich unterwegs mein T-Shirt verloren habe? Irre ich mich und ich fahre gar nicht in Shorts, sondern in Wäsche und mit Victorias Secrets Flügelchen auf dem Rücken durch die Botanik? Mache ich bei hohen Temperaturen irgendwelche obszönen, kreisenden Bewegungen mit der Zunge, um mich abzukühlen? Nee? Alles nicht.
Okay, dann muss es an der Strecke liegen. Denn so scharf ist mein klappriges, altes Kettler Fahrrad nun auch wieder nicht.


Montag, 26. Juni 2017

364. Akt 

An das Paar, das es auf der Flughafentoilette in der Kabine neben mir getrieben hat, als gäbe es kein Morgen mehr:

1. Die Trennwände sind - auch, wenn sie euch noch irgendwie standhalten - nicht aus Backstein oder Granit. Wenn ich müde mit dem Kopf an der Wand gelehnt hätte, wäre mir eine Gehirnerschütterung nicht erspart geblieben.

2. Die Akustik in öffentlichen Toiletten entspricht in etwa der einer gut beschallten Stadthalle in klein.

3. Die Kabine ist so winzig. Seid ihr Akrobaten? Schlangenmenschen? Humanes Tetris? Man kommt ja alleine kaum aus seiner Jacke raus. Vor allem, wenn einem der Trolley schon vor den Kniescheiben hängt.
Und zu guter Letzt:
Wie zum Teufel kann man noch erotische Gefühle bekommen, wenn man sich gegenseitig als geile Qualle und scharfes Bärchen bezeichnet?

Ich bin vor Lachen fast von der Schüssel gefallen.
Also nichts für ungut, aber ihr habt gerade mindestens vier Toilettenbenutzerinnen mit euren Sprüchen bespaßt und zu stillen Lachtränen gerührt. 
Wir wünschen euch einen guten Flug und künftig ein bisschen mehr Platz. Sonst werdet ihr noch orthopädische Notfälle. 


Dienstag, 20. Juni 2017

363. Akt

Wenn ich mal zu viel Zeit habe, und das passiert nicht oft, dann beschäftige ich mich gerne mal mit der Werbung. Das muss nicht immer sowas wie Parship sein, wo sich ein armseliger solitärer Single alle elf Minuten verliebt, das kann auch was gänzlich un-zwischenmenschliches sein. Heute war es zum Beispiel mal Zahnpasta.
Ich stehe im Drogeriemarkt und bin ein wenig irritiert.
Es gibt nicht nur verschiedene Zahnpasten in allen Farben, Geschmacksrichtungen und Tuben. Nein, es gibt auch noch ganz andere Unterschiede. Da ist nämlich zum einen die mit Kariesschutz, dann die mit wirksamen Kariesschutz und zum dritten die mit wirklich hochgradigem Kariesschutz.
Äh ja... Was soll das bedeuten? Klingt ein bisschen so, als sagte man: „Hier haben wir es bloß draufgeschrieben.“ versus „Hier haben wir es draufgeschrieben und es ist auch irgendwas drin, was helfen soll.“ versus „Hier ist voll echt Kariesschutz drin. Ich schwöre!!!!“
Übertragen wir das ganze mal auf Kondome.
Sollte dort auf einer Packung stehen „Qualitätskondome“, „echte Qualitätskondome" oder „Qualitätskondome mit geprüfter Sicherheit!“ (by the way möchte ich mir reelle, lebensnahe Tests gar nicht näher vorstellen), was dann?
Doch lieber ne Tüte vom Tengelmann drüberziehen? Also bei der ersten Variante? Weil sicher ist sicher und „Qualität“ kann ja in diesem Fall für den blanken Tragekomfort stehen.

Mich machen diese ganzen Steigerungen ein bisschen nervös. Aber was soll´s? Das hier ist ja zum Beispiel auch kein Qualitätsblog mit sicherheitsgeprüften Garantie-Stempel. Es sind bloß meine Gedanken aus dem Drogeriemarkt. Und die haben nun mal keine Sicherheitsstandards. 

Montag, 19. Juni 2017

362. Akt

Dem aufmerksamen Instagram-Verfolger meiner Person ist vermutlich schon meine neue Leidenschaft fürs Wandern aufgefallen. Bis ich in meinen Schuhen bin, schreit blöderweise noch ganz viel in mir „Hey, du hast ein cooles Laufband im Keller. Da gibt’s zwar keine Berge, aber klasse TV-Programm. Vorausgesetzt, es gibt klasse TV-Programm.“
Hartnäckig widersetze ich mich aber diesem Ausbremsmanöver meines inneren Schweinehundes und begebe mich auf neue Pfade. Die frische Luft, der Trainingseffekt und das ganze Grün tanken die Akkus auf, die ich beim Sitzen am Laptop immer wieder tiefen-entleere.
Und kaum bin ich unterwegs, kann mich nur noch wenig aufhalten. Um es auf den Punkt zu bringen, hält mich nur eines auf. Und das sind Kühe. Es ist mir wurscht, wie friedlich sie rechts und links am Wegesrand grasen, ich habe immer das Gefühl, dass sie sich völlig vorurteilend denken „So, wieder so ne Steak-Fresserin. Die mischen wir gleich mal ordentlich auf.“
Es klingt ja albern, und ja, es sieht auch albern aus, aber bevor ich da auf Tuchfühlung gehe, ziehe ich es vor, den Hang in der direkten Geraden zu nehmen. Egal, ob es sich anfühlt, als liefe ich gerade stumpf eine Hauswand hoch. Doof ist natürlich auch, wenn man glaubt, sich zur Not mal seitlich in die Büsche schlagen zu können, dann aber feststellt, man hat nur Menthol-Taschentücher dabei. Da bekommt die Blase des weiblichen Wanderers gleich mal eine unerwartete Herausforderung in Sachen Ausdauer.
Wenn man aber erstmal oben ist und beglückt ins Tal schaut, dann ist alles toll. Man hat´s geschafft. Ist ein bisschen erschöpft. Mampft seine Meerrettich-Frischkäse-Käse-Semmel mit einem breiten Grinsen im Gesicht und meint vor Freude das „Heidi“-Lied anstimmen oder zumindest eine Runde jodeln zu müssen.

Und wenn ich dann wieder runter ins Tal laufe, dann hält mich nichts mehr auf. Obwohl. Äh... dahinten sind Kühe. Ich muss woanders lang.    

Mittwoch, 7. Juni 2017

361. Akt

Yepp!!! Der Sommer steht derart unmittelbar vor der Tür, dass man kaum noch dran vorbei kommt. Und ebenfalls wahr: Bikinifiguren werden auch bei Nieselregen und sechzehn Grad gemacht. Ausreden bringen nichts, es sei denn man denkt sie sich beim Joggen aus.
Also nix wie rein in die Turnschuhe, mein retro-mega-vintage-quasi-antiken MP3 Player angestöpselt und husch husch, raus in Richtung See. Hin, zwei Runden rum und wieder zurück. Das ist der Plan. Also trab ich munter los.
Das letzte Stück bis zum See ist eine etwa achthundert Meter lange Gerade.
Und da seh sich sie auch schon. Knapp zweihundert Meter vor mir biegen sie auf. Ich ächze. Unsere Seniorengruppe, die sich ebenfalls in Richtung See in Bewegung setzt. Zirka fünfzehn Mann bzw. Frau stark und ausgestattet mit Hightech Nordic Walking Stöcken.
Das ist jetzt doof, denke ich mir. Selbst wenn ich nicht jogge, sondern nur sehr schnell gehe, werde ich gleich mein Headset aus den Ohren nehmen müssen, fünfzehn Mal „Guten Morgen!“ sagen und dabei unkoordiniert den Parcours durch die Nordic Walking Stöcke nehmen.
Hach, das ist doch wie eine Trecker Parade durch die Innenstadt. Nett anzusehen, aber sie hält einen auf.
Und so laufe ich weiter, höre meine Musik und bereite mich in Kürze auf die ersten Überholmanöver vor.
Nach drei Liedern fällt mir auf, dass die Gestalten mit den Stöcken noch keinen Meter näher bei mir sind. Ganz im Gegenteil. Die ersten zehn der Gruppe haben sich offensichtlich sogar ein bisschen abgesetzt.
Hallo??? Ich laufe so zügig, wie immer. Trainieren die jetzt auch nachts heimlich? Ich lege einen Gang zu. Mittlerweile haben wir den See erreicht. Vielmehr ich habe ihn erreicht. Die running Rentners sind schon das erste Viertel rum. Wieso hab ich Idiotin nicht einfach die andere Richtung eingeschlagen? Also entgegen dem Uhrzeigersinn. Dann würde mir jetzt nicht so deutlich klar werden, dass die walkenden Pensionäre mich eiskalt abgehängt haben. Bei der zweiten Runde dann kann ich endlich aufschließen und sogar überholen. Allerdings nur, weil die Herrschaften gerade in Höhe der Tischtennistische ausgiebig Dehnungsübungen machen.
Ich bin ein wenig demoralisiert. Klar finde ich es toll, wenn die hier so sportlich unterwegs sind. Allerdings würde der Gedanke, nicht in diese Gruppe aufgenommen werden zu können, weil ich schlichtweg zu langsam bin, mich nachhaltig frustrieren.
Als ich vorbeitrabe grüßen sie mich freundlich. Ja, klar. Wahrscheinlich feuern sie mich jetzt insgeheim an. Nach dem Motto „Sie schafft es hoffentlich noch bis nach Hause“.

Und eins ist mir klar, künftig werde ich mich noch häufiger umdrehen, wenn ich beim laufen bin. Es könnte sich ja ein Rudel olympischer Rentner von hinten nähern. Und unter diese spitzen Stöcke möchte ich nun garantiert nicht kommen.   

Donnerstag, 1. Juni 2017

360. Akt

Ich will einkaufen fahren. Auf dem Parkplatz hat einer so geschickt geparkt, dass sein Wagen mit beiden Hälften jeweils einen Parkplatz besetzt. Weiter in Richtung links steht ein Motorrad, so dass mir nix anderes übrig bleibt, als mich auch ungünstig hinzustellen. Ich werde quasi genötigt auf zwei Parkplätzen zu stehen. Ich steige aus, zucke mit den Schultern und rausche mit meinem großen Korb in Richtung Tengelmann. Als ich zurückkomme, ist auf beiden Seiten frei. Sowohl das Motorrad zur Linken als auch der Wagen rechts ist weg. Nur vor meinem Auto ist besetzt. Ein älterer Herr mit Dackel an der Leine sieht sich dazu befleißigt, mein geparktes Auto zu kritisieren. Vielmehr kritisiert er meine Fertigkeiten beim Einparken des Wagens. Sein Dackel knurrt mich an, als wäre er Hulk.
Ich überlege, welches Ende der Leine ich gerade unsympathischer finde und entscheide mich für das Menschliche.
Mein Wagen steht so, weil irgendein Vollpfosten vor mir (an dieser Stelle weise ich auf die Beifahrerseite) seinen Wagen entsprechend geparkt hat. Noch Fragen?“
Ja ja. Blöde Ausreden. Ihr Weiber könnt doch gar nicht richtig einparken!“
Ich denke: „Ähem.... könntest du mal kurz den Hund loslassen, damit er sich in Sicherheit bringen kann, wenn ich gleich das D und das R verwechsle, wenn ich losfahre?“
Ich sage:
...“ nichts!
Warum bin ich in manchen Situationen immer erst zehn Minuten später spontan? Natürlich werde ich ihn nicht überfahren. Der Wagen kommt ja gerade erst aus der Waschanlage. Mittelfinger zeigen? Nee, ist nicht mein Stil. Außerdem wird er dann auch noch die Farbe des Nagellacks kritisieren.
Kaum bin ich aus der Parklücke, fährt ein BMW X5 auf den freien Platz.
Er stellt sich: Tadaaaaa! Genau in die Mitte. Also wieder auf zwei Parkplätze. Und das, obwohl rechts und links alles frei ist. Ein junger Mann mit siebenundzwanzig-Tage-Bart springt raus und läuft dynamisch in Richtung Bank. Und der Dackel-Opa? Der zieht von dannen. Kein fieser Kommentar zum neuen Parkplatz-Terroristen. Kein Kopfschütteln. Kein gar nix!
Und dann wird mir klar warum. Es sind ja nur die Frauen, die lausig parken. Bei Männern läuft sowas dann unter kreativer Auto-Abstellung. Das hat Stil und weist auf Durchsetzungsvermögen und Stärke hin.

Oder halt auf Idioten.   

Mittwoch, 31. Mai 2017

359. Akt

Mittlerweile ist es ja schon geradezu langweilig, welche obstrusen Offerten einem in den sozialen Netzwerken gemacht werden. Verwitwete US Officers verlieben sich schockartig einzig und allein in mein Profilbild (Das bei all meinen weiblichen Kontakten müssen dann andere Officers sein). In Dubai und diversen ehemaligen Krisengebieten wissen sie gar nicht wohin mit der Kohle und machen mich als einzige Nachfolgerin verschiedener Millionäre aus. Dann gibt es noch ein paar weibliche Pornosternchen die mich so rattenscharf finden, dass sie mir laufend Kontaktanfragen schicken. Und zu guter Letzt noch die Leute, die mir notorisch Vorschläge meine Website zu optimieren anbieten. Jeden Tag. Alles. Immer wieder.
Als ich heute aber mein Email-Postfach öffne, schneit noch die Meldung eines Kommentars herein. Jemand hat seinen Senf zu meinem Blog abgegeben. Eigentlich steh ich da drauf. Sowohl auf Senf, als auch auf Kommentare. Ich mag Kommunikation. Am liebsten die mit Menschen, die sich mit Real-Namen dort verewigen. Alles andere wirkt immer so ein bisschen komisch.
Was sich dort heute findet, hat mich aber für eine ganze Weile (locker siebeneinhalb Sekunden und damit Bestzeit) sprachlos gemacht. Der Text lautet wie folgt:
Möchtest du deine Niere verkaufen? Oder suchen Sie nach einer Gelegenheit, Ihre Niere für Geld wegen finanzieller Pause zu verkaufen und Sie wissen nicht, was zu tun ist, dann kontaktieren Sie uns heute und wir bieten Ihnen gute Menge für Ihre Niere. Mein Name ist (Doktor Elvis Whyte) bin ein Phrenologe in unserem Krankenhaus Ich spezialisierte mich auf Nierenchirurgie und wir beschäftigen uns auch mit dem Kauf und der Transplantation von Nieren mit einem Leben ein entsprechender Spender. Kontakt E-Mail: doctorelviswhyte@gmail.com 
Das jemand hin und wieder sein Herz verschenkt, ein Auge auf jemanden wirft oder gerne Hirn vom Himmel regnen lassen möchte, ist ja nicht neu. Aber sowas? Soll das es echt ein Werbeschild für den virtuellen Organhandel sein? Ich glaub´s ja nicht.
Also: He du Spinner! Der echte Elvis ist tot. Und bei dir handelt es sich dann zumindest um geistige Verblichenheit. Ja ja, mir ist schon klar, dass es einen Dr. Elvis Whyte, der scharf auf meine Niere ist, nicht wirklich gibt.
Aber ist das jetzt allen Ernstes eine neue Methode?
Springt da drauf jemand an? Und was kommt dann? „Nö, du. Für deine kleine, schrabbelige Niere können wir dir nur zweihundert Euro geben, aber wie sieht es mit deiner Leber aus? Alkoholiker? Und die Lunge? Wenn sie nicht pfeift, gibt’s noch nen Extra-Tausender.“
Ich bin da knausrig. Ich wurde mit sämtlichen Organen ausgeliefert und werde das – insofern es mir gesundheitlich möglich ist – nicht ändern. Lediglich mein Blinddarm hat sich aus seinem bisherigen Umfeld verabschiedet, dem wurden die Darmbewegungen in der ersten Schwangerschaft zuviel. Aber das ist auch schon eine ganze Weile her.
Ich bin gespannt, was so alles noch kommen wird.
Die virtuelle Großmutter-Kollekte“ (nee, Mutti wir geben dich nicht her!), „Die Ex-Partner-Entsorgungs-Mafia“ (nö, dafür habe ich mit allen ein viel zu gutes Verhältnis) oder die „Wir ziehen deine Kinder auf. Vollpension garantiert. Dein örtlicher Bergbaubetrieb.“ (Darf ich da nochmal drüber nachdenken?)
Aber das Schöne ist ja, dass man zumindest bei virtuellen Angeboten dieser Art immer noch die Möglichkeit hat, einfach auf „Löschen“ zu drücken.
Also nochmal: Nein! Eine neue Niere brauche ich nicht. Aber wer mir ein Jahres-Abo von Häagen Dazs Pralines & Cream besorgt, der kann gerne die übrigen Haare vom Spitzenschnitt behalten oder kann jemand abgeschnittene Finger- und Fußnägel verwerten???


Dienstag, 23. Mai 2017

358. Akt

 „Mann! Wie mir diese ständigen Anglizismen auf den Sack gehen. Kannst du mir nicht einfach alles Gute zum Geburtstag wünschen? Was soll dieses dämliche „Happy Birthday“? Über ein einfaches „Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag“ hätte ich mich ehrlich mehr gefreut.“
Kurz bevor ich diesen Facebook-Kontakt lösche, schaue ich mir nochmal das Profil an. Wir kennen uns nicht wirklich gut, aber dennoch persönlich. Der Mann wirkt eigentlich normal. Zumindest normal genug, um in einem normalen Geburtstagsgruß nicht gleich eine komplette Verweigerung meiner Muttersprache zu vermuten. Aber irgendwas muss hier für ein bisschen Krawall im Blut gesorgt haben. Es ist ja nunmal so, dass uns Facebook allmorgendlich ein paar Leute um die Ohren haut, die an diesem oder jenen Tage Geburtstag haben. „xyz hat heute Geburtstag“ heißt es dann, „gratuliere ihm/ihr, damit er/sie weiß, dass du an sie denkst.“
Es ist ja nicht so, dass ich dann vom Schreibtisch aufspringe und dreimal vor Freude um den Tisch tanze, während ich singe „Wie schön, dass du gebooooooren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisssssst.“ Nein, das tu ich sicher nicht. Aber ich reagiere durchaus. Je nachdem wie nah mir die Person steht, rufe ich an, schicke eine Email, backe einen Kuchen oder schreibe ein mit Sternen dekoriertes „Happy Birthday“ in die Chronik.
Eine Reaktion wie diese ist mir aber bisher noch nicht untergekommen. Das ist ja so ein bisschen, als ob ich zum Essen zum Italiener einlade und der Eingeladene bemängelt meine Affinität zu Klößen und Braten.
Hallo??? Happy Birthday ist ja schon fast so deutsch wie „Hi!“, „Ciao!“ oder „Servus! (kommt nämlich aus dem Lateinischen, ätsch!)“.
Wer also künftig in irgendeiner speziellen Art und Weise, bestimmten Sprache, Dialekt oder Handzeichen von mir zum Geburtstag gegrüßt werden will, der teile mir das bitte mit.
Diese Kontakte kann ich dann nämlich, tadaaaaaa(!) in mindestens sieben Sprachen und einem Klick löschen. Weil´s mir einfach zu blöd ist.

Da bin ich nun mal eigen. Dann sag ich ein letztes Mal „Ciao!“, „Bye bye!“ oder „Habe die Ehre“ und mache mich vom virtuellen Acker. Im echten Leben sind wir nämlich alle viel normaler.         

Sonntag, 21. Mai 2017

357. Akt

Ich war übers Wochenende weg. Von Freitag bis Sonntag. Nichts Spektakuläres. Einfach ein ruhiges Wochenende. Kind 1.0 und 2.0 hüten derweil das Haus. Beide sind ja (Hosianna-praise-the-lord) mittlerweile der gröbsten Pubertät entwachsen und ich muss sie nicht mehr rund um die Uhr bis an die Zähne bewaffnet beaufsichtigen. Wenn ich das Haus verlasse, geht es ihnen gut und sie sind versorgt und wenn ich zurückkomme ist in der Regel auch noch alles prächtig. Wenn, ja wenn man nicht einen entscheidenden Fehler macht.
Ich weiß ja, dass manche Eltern schon das erste sturmfreie Hinterlassen des Hauses mit niedergerbrannten Grundmauern, vierzig Strafanzeigen wegen Ruhestörung und Erregung öffentlichen Ärgernisses bitter büßen, aber bei mir? Nee, immer alles in Ordnung. Kein Nachbar schaut mich schief an und ich muss auch keine restalkoholisierten Teenager oder Twens aus dem Keller ins Freie zerren. Ja, ja, auf Ratz und Rübe ist Verlass.
Auch dieses Mal. Sicherlich. Heute Mittag haben mich beide noch angeschrieben, wann ich wieder Zuhause bin. Ich bin ganz gerührt von so viel Fürsorge und Interesse. Ich schreibe zurück „So gegen 19 Uhr.“
Jetzt im Auto ist es zwar erst 17 Uhr, aber was soll´s? Überrasche ich sie eben mit meiner früheren Rückreise. Ist doch nett. Wenn sie schon so lieb nachfragen.
Ich biege mit meinem Auto auf´s Grundstück und rolle in der Garage aus.
War das gerade meine Tochter mit panischem Blick am Fenster? Nö, kann nicht sein. Warum auch?
Zündschlüssel raus, Gepäck geschultert und Schlüssel ins Schloss. Eine Welle hektischer Betriebsamkeit wabert mir entgegen. Vom Flur aus ist gar nichts Schlimmes zu erkennen. Mich irritiert, dass mein Sohn mich mit Nichtigkeiten ablenkt, während es in der Küche scheppert.
Übers Wohnzimmer (Äh... was ist mit dem Sofa passiert? Wieso liegen alle Kissen auf dem Boden und was machen die Socken auf der Fernbedienung?) drehe ich in mich in Richtung Küche. Mich trifft fast der Schlag. Tochterkind grinst mich mit einer Flasche Spüli und einem Küchentuch in der Hand an.
Ich schaue mich um. Wie viele Kartons sind das? Wie viele von diesen Tiefkühl-Pizzen kann man denn innerhalb von 48 Stunden zu sich nehmen? Für wen wurden denn die ganzen Kuchen gebacken, deren Zutaten jetzt noch unterhalb der Dunstabzugshaube und an drei verschiedenen Backblechen kleben?
Ist das eine Anti-Rutsch-Beschichtung auf dem Boden oder ist hier Superkleber ausgelaufen? Ich drehe mich zurück zu Kind 1.0 und 2.0. Ich bin ein bisschen fassungslos. Beide stehen in nettester Eintracht Seite an Seite  nebeneinander. Geschwisterlich vereint wie Hänsel und Gretel und zucken mit den Schultern.
Mein erster Impuls ( verlasse dieses Haus und komme vor 2021 nicht zurück) weicht dem Wissen, dass das nur eine Form von desaströser Katastrophen-Prokrastination ist.
Also stelle ich meine Handtasche weg, lege das Handy auf den Kühlschrank und reagiere auch nicht auf Anknuddeln durch Erst- und Zweitgeborene(n).
Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an.“ hieß irgendein Werbespruch und mir wird klar, dass dieser Text von einem alleinerziehendem Elternteil kommen muss. Nach einigen „Wir helfen dir.“- und „Du kommst ein bisschen früh“- Bekenntnissen ist beiden eingefallen, dass man noch dringend für Uni und Abi lernen muss. Naja... so habe ich zumindest Platz um Ordnung zu schaffen. Und beim nächsten Mal sage ich, ich komme um neunzehn Uhr heim und komme dann erst am nächsten Morgen. Vielleicht haben sie dann die Zeit genutzt und auch noch die Fenster geputzt und den Keller aufgeräumt. Hach...

Man wird ja noch träumen dürfen.       

Dienstag, 9. Mai 2017

356. Akt

Ich reiße mich gerade figürlich am Riemen. Nicht, dass es schon aus dem Ruder läuft, aber ich habe in den nächsten Monaten einen Haufen Fototermine und Modenschauen. Und da will ich vollständig aufs Bild, beziehungsweise auf den Laufsteg passen. Also kaufe ich mir Salat, Tomaten und das ganze bunte Zeug. Um Chips, Schokolade und Eiscreme mache ich anfangs einen großen Bogen. Dann kaufe ich doch ein Eis für meine Tochter und etwas Süßes für Kind 1.0.
Weil ich ja aber schlau bin, greife ich hier nur zu dem Eis und der Schokolade, die bei mir sowieso nicht auf der Hitliste stehen. Erdbeereis – pöh, reizt mich nicht, und Ritter Sport Marzipan – damit kannste mich jagen.
Tja, was sag ich? Problem gelöst. Kinder glücklich und ich komme nicht in Versuchung. Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter.
Weil ich aber noch was am Gemüse vergessen habe, geh ich zurück in den vorderen Bereich des Ladens. Der große Aufsteller neben dem Beerenobst ist mir vorhin gar nicht aufgefallen.
Kann ich da was für? Nein, kann ich nicht. Direkt im Eingangsbereich vom Tengelmann steht so ein riesiger Aufbau mit diesem Genuss in Nuss-Zeug. Also Edle Tropfen-Dingens in Schokolade. Ich erinnere mich, dass ich mal ganz schrecklich auf diese Form der Süßigkeiten abgefahren bin. Kleine Einheiten von Kirschwasser, Zwetschgen- und Birnenschnaps und Himbeergeist in Mantel dunkler Nussschokolade,
Und weil ich gleich einen Freund besuchen will, nehme ich gleich mal eine Packung mit. Quasi als Geschenk. Ist ja eingeschweißt, reizt mich üüüüüüüüüüberhaupt nicht.
Als ich Zuhause alle Einkäufe wegräume, hab ich natürlich auch wieder die Pralinenschachtel in der Hand. Komisch. Was hatte mich damals so sehr daran gereizt? Ich kann sie mir ja mal kurz anschauen. Nur mal ansehen. Nicht essen natürlich. So ein Quatsch. Essen will ich sie gar nicht. Nur mal anschauen.
Während ich noch darüber sinniere, wie dämlich der Gedanke ist, sich Pralinen bloß anschauen zu wollen, hab ich die Folie schon runter und eines dieser Schokodinger in der Hand.
Mannmannmann... das ist ja nun doof. Ich kann doch keine Pralinen verschenken, die ich schon mal angelangt habe oder? Nee, das geht ja wirklich nicht. Und schwupps, Ist das Ding entsorgt.
Äh... ja... lecker. Aber den Rest sperre ich weg. Verschenken geht ja jetzt nicht mehr, aber ich muss sie aus meinem Blickfeld räumen. Also alle anderen, außer die beiden, die sich nun auch schon wieder in meiner Hand befinden.
Ich horche nach oben. Wenn die Kinder mich jetzt hier so sehen, dann bricht wieder ein Eckchen aus meiner pädagogischen Mutter-Konsequenz-Krone. Hab ich doch vorhin erst gesagt, dass ich auf Salat umsteige. Aber es kommt keiner.
Die Packung landet ganz oben im Regal in der Besenkammer. Nur noch zwei, dreimal muss ich sie in die Hand nehmen. Mal um nachzuzählen, wie viele noch da sind und mal um zu verifizieren, dass ich schon wieder zwei gegessen hab.
Jetzt habe ich ein ganz anderes Dilemma. Ich kann nämlich angebrochenes Zeug nicht gerne rumstehen lassen (zumal, wenn für den vollzogenen Konsum der Packung nur einer in Frage kommt), andererseits kann ich doch keine ganze Packung Pralinen aufessen.

Doch! Ich kann! Den Besuch heute muss ich verschieben. Der Schnaps wirkt auch im Schoko-Versteck. Ansonsten tu ich einfach so, als wär nix gewesen. Und diese dämliche, verführerisch-verräterische Verpackung knall ich ganz unten in den Müll. Künftig betrete ich den Tengelmann nur über den Kassenbereich. Für alles andere bin ich offenbar zu schwach. 

Donnerstag, 4. Mai 2017

355. Akt

Mama, der neue Drogeriemarkt im Ort hat endlich aufgemacht. Der ist echt cool. Doppelt so groß wie vorher. Außerdem haben die jetzt viel mehr als vorher. Sieht richtig gut aus. Außerdem gibt es zur Zeit zehn Prozent Rabatt auf alles, und wenn man was kauft, dann bekommt man gratis noch den Handseifenspender, den wir auch haben.“
Das kann jawohl nicht wahr sein? Da lässt sich mein Tochterkind doch mal gepflegt von Werbung und guter Beleuchtung um den Finger spulen? Na, das hätte ich aber nicht gedacht.
Pöh...“ sage ich, „von sowas lass ich mich doch nicht einwickeln. Zehn Prozent Rabatt auf Dinge, die ich nicht brauche, bedeuten immer noch 90% rausgeschmissenes Geld. Und die Handseife kostet eh nur zwei, drei Euro oder so.“
Bloß, weil irgendwo ein neuer Laden aufmacht, kriege ich doch nicht gleich nen Kauf-Flash und falle in Konsum-Ekstase. Nee, ich nicht. Sowas passiert nur denen, die ihre Bedürfnisse nicht im Griff haben.
Auf dem Weg zur Buchhandlung sehe ich auch, wie gleich eine Hand voll von Drogeriemarkt-Animateuren ein paar Passanten in den Laden schleust. Ich schüttel mit dem Kopf. Mit den bestellten Büchern in der Tasche, entschließe ich mich, die Lemminge mal im Hamsterrad des neuen Marktes zu beobachten. Ist ja immer das selbe. Man geht wohin, weil man ein Tütchen Vanillezucker braucht und verlässt den Laden mit zwei Tüten Kuchendekorationen, Zuckerstreusel und kompletter Backvorlage. Ist mir auch schon ein- zweimal passiert. Tsstss... passiert mir so schnell nicht wieder. Und so schleiche ich durch die Gänge, treffe alte Nachbarn, Schulfreunde meiner Kinder, den halben alten Elternbeirat und mein leicht manipulierbares Ich.

Fazit: Ja... okay... die beiden neuen Nagellacke hat es nun wirklich nicht unbedingt gebraucht. Aber den bio Schnell-Entkalker, das Ansatz-Haarfarbe-Set, die Haarbürste, die zwei Tuben Zahnpasta, den Verdauungstee, die Tube Klebstoff, das Haargel und die Gesichtsmaske. Doch, doch, die habe ich alle sowieso kaufen wollen. Äh ja... außerdem gab es zehn Prozent Rabatt und eine tolle Handseife gab´s auch gratis.     

Mittwoch, 3. Mai 2017

354. Akt 

 „Da hat der Gerd doch dem Niels sein Osterkörbchen leer gegessen. Ist das nicht gemein?“
Die Frau, die empört vor mir sitzt, macht den Eindruck, als hätte ihr Mann den letzten Grund für Scheidung oder Mord im Affekt vollzogen.
Der liebe, nette, okay ein wenig dickliche, aber ansonsten feine Gerd hat sich also erdreistet, seinem verwöhnten, vierzehnjährigem Filius die Reste eines Lindt-Hasens wegzunaschen. Unfassbar!
Mein Gegenüber rechnet gerade damit, dass ich jetzt aufspringe und rufe: „Knüpft diesen Scheißkerl und unwürdigen Vater sofort an der nächsten Ampel auf.“ Aber ich kann nur mit den Schultern zucken. Ich hake nochmal nach.
Ja. Genau. Bloß ein bisschen Vollmilchschokolade aus einem Nestchen, welches bereits zwischen Cola- und Red-Bull-Dosen vor sich hingammelte.
Ich kann mich noch nicht mal zu einem „Wie schändlich!“ hinreißen lassen.
Meine Kinder sind seit vielen Jahren gewohnt, dass sie sich freuen können, wenn ihnen knappe 50% ihrer Oster-, Weihnachts- oder Geburtstags-Schokolade bleibt. Wann immer ich ihr Zimmer betrete, um frische Wäsche zu bringen, zum Essen zu rufen oder einfach mal zu schauen, ob sie hier noch wohnen, schaue ich nach, ob es noch was zu entsorgen gibt. Gerne eben auch Schokolade. Und ja, es hat einen Grund, warum ich fürs Verschenken in Richtung Kind 1.0 und Kind 2.0 gerne Material verwende, welches mir selber gut schmeckt.
Auf meinen Tipp, dem lieben Gerd zu Ostern oder an ähnlichen Feiertagen einfach auch ein Körbchen zu bereiten, bekomme ich nur ein „So weit kommts noch!“
Dann folgt der Satz, der Gerd in Sachen Verständnis noch ein wenig enger an mich heranrückt.
Gerd und ich leben seit zwei Jahren Zucker-reduziert und möglichst fettarm. Weil es gut für uns ist.“
Aha, denke ich mir. Und eines weiß ich genau. Spätestens zu Weihnachten kriegt der Schokoladen-technisch unterversorgte Mann einen Fresskorb von mir. Dann muss er sich nicht des Diebstahls am Kindereigentum schelten lassen und hat vielleicht endlich mal wieder ein Lächeln im Gesicht.


Dienstag, 2. Mai 2017

353. Akt 

Sehr geehrte Frau Thoma-Adofo, hallo Manuela!
Ich habe mit Entsetzen von ihrem Buch „Der Fall A.“ gehört und selbiges gekauft und gelesen. Wie Ihnen sicherlich klar ist, habe ich mich auf Anhieb in einer der beschriebenen Personen wiedererkannt. Ich rate Ihnen dringlichst, das Buch vom Markt zu nehmen, da ich sonst umgehend eine einstweilige Verfügung erwirken und anwaltlich gegen sie vorgehen werde. Blablabla... tröröröööö....“
Gezeichnet irgendein Typ, dessen Name mir so überhaupt nix sagt. Gar nix!
Bis auf das Blablabla und trörörö welches ich in der Tat böswillig hinzugefügt habe, entspricht der Text fast demselben, den ich vor über einem Jahr erhalten habe. Auch damals wusste ich nicht, wen ich in meinem Buch verwurstet haben sollte. Hatte aber zumindest eine grobe Ahnung, an welcher Stelle ich mich angeblich bedient hätte. Aber hier? Null! Niente! Nada!
Noch nicht mal die Rolle, in denen sich der Schreiber dieser Zeilen angeblich wiederfindet, ist benannt.
Nun geht es ja in „Der Fall A.“ um Mord, Totschlag, Entführung, Sex, Prostitution auf höchster Ebene und einer ähem... eigenartigen Berichterstattung der Medien. Es gibt also viele Rollen, in denen sich der mit einstweiliger Verfügung Drohende identifizieren kann.
Nehmen wir alle weiblichen Teile heraus, könnte er sich als Leiche in einer Werkstatt, enthauptet im Treppenhaus, als Chef eines TV-Senders oder auch als leidlich potenter Escort-Kunde textlich begegnet sein.
Blöd nur, dass das Buch hintergrund-technisch langwierig recherchiert ansonsten aber völlig fiktiv ist.
Aber vielleicht MÖCHTE sich hier auch jemand gerne wiederfinden. (Sicherlich nicht verhackstückt und entmannt. Aber möglicherweise in einer anderen Rolle.)
Wie auch immer. Ich werde es wohl drauf ankommen lassen, lieber Schreiber. Der Verfügung sehe ich mit Spannung und Spaß entgegen. Es fehlt quasi nur noch die Schokolade und Spiel zum Überraschungs-Ei.

Ansonsten natürlich herzlichen Dank für´s Buch Kaufen und gründliche Lesen. Ach ja... Und wenn du dich in 33 Grausamkeiten Teil I und II nicht wiederfindest, dann warte noch ein bisschen. Im dritten Teil bist du garantiert drin. So eine Steilvorlage kann ich mir einfach nicht entgehen lassen.     

Montag, 1. Mai 2017

352. Akt 

Klar doch. Nee, brauch ich nicht. Geht auch so. Ganz prima. Und steht mir sowieso nicht.“
Mir wird gerade eine Radfahrhose angeboten. Ich könnte mich schlapplachen. Nö. Sowas trag ich nicht. Passt nicht zum Outfit. Und überhaupt. Funktionskleidung ist doch völlig überbewertet. Und frohen Mutes entscheide ich mich die Fahrradtour in normaler Straßenkleidung zu absolvieren.
Zum sportlich aussehen brauche ich doch keine Sportkleidung. 
Die ersten zehn Kilometer ist es auch kein Problem. Gut das geliehene Mountainbike hat einen Sattel, der quasi vollständig auf jede Polsterung verzichtet und sich somit bereits jetzt nach blankem Granit anfühlt, aber ich jammere nicht.
Weitere zwei Kilometer später gehe ich dazu über, die bergab Teile der Strecke im Stehen hinter mich zu bringen und nach zwanzig Kilometern weiche ich dem klitzekleinsten Stück Splitt aus, da es sich auf meiner Kehrseite anfühlt, wie ein gewaltiger Hieb mit einem Backstein. Das Ziel erreiche ich äußerlich schweigend und innerlich jaulend wie ein angeschossener Wolf.
Das Absteigen ist ebenfalls schmerzhaft. Drei Minuten brauche ich, um nicht mehr nach vorne übergebeugt zu laufen, wie ein Primat.
Es muss sich ähnlich anfühlen, wenn man aus dem fünften Stock fällt und hintereinander Kontakt zu einer Laterne, einem Straßenschild und einem Hydranten hat. Alles an der selben Stelle.
In Folge werde ich natürlich von allen möglichen Leuten darauf hingewiesen, wie ich diese Schmerzen hätte vermeiden können. Gelsattel und gepolsterte Hosen... ja ja... ich kann es nicht mehr hören. Es war der blanke Muskel auf schierem in Sattelform geklöppeltem Granit. 
Noch Stunden später gehe ich wie ein Neandertaler. Mein sanft verzerrtes Gesicht lässt auch kein ablenkendes Lächeln zu. Aber eines ist mir klar.
Nachdem es mir nun gelungen ist, mich wieder vollständig aufzurichten und mir nicht sofort die Tränen in die Augen schießen, wenn ich mich sanft aufs Sofa niederlasse, öffne ich meinen Laptop. Bei Amazon werde ich fündig. Und es ist mir sowas von grotten-wurscht, ob das Ding aussieht, als hätte man mich in einen Kinderluftballon geschossen. Ich bestelle ohne zu zögern. Radfahrhose für Damen. Mit Extrapolster. Und zur Not leg ich mir noch ein Sofakissen auf den Gelsattel.


Sonntag, 30. April 2017

351. Akt

Ich hänge an der Nadel....
Ich habe mir Stoff gekauft. Gerade noch rechtzeitig. Und für alle, die jetzt hyperventilieren und laut aufschreien „Ich habe es mir gedacht. So völlig normal kann sie nicht sein.“, hier zur Ernüchterung - Es handelt sich um drei mal zweieinhalb Meter feinster Wildseide in apricot, hellblau und bronze.
Es ist nämlich an der Zeit für ein paar Stress-Dirndl.
Die Abizeit steht an und während Tochterkind noch recht lässig durchs Haus hüpft, komme ich schon wieder auf Puls.
Vor zwei Jahren war es schon mal so weit. Als Kind 1.0 ins Abi ging, baute ich mein ultimatives Entspannungsgerät auf. Meine Singer Nähmaschine.
Schon zwischen schriftlichen und mündlichen Prüfungen, hatte ich ein Dirndl und ein Abendkleid fertig. Nix entspannt mich so sehr, wie der Klang meiner Schneiderschere in Stoff, oder das hämmern meiner Nadel.
Sobald das Abi-Kind das Haus verlässt, koche ich dann eine große Kanne Kaffee, beginne mit dem Zuschnitt und „lass sie keinen Blackout haben“-Mantras.
Mit dem Mathe-Abi fängt es in der kommenden Woche an. Ich suche mir für dieses Fach den beruhigenden Blauton. In den Stunden bis ich am Gesicht ablesen kann, wie es gelaufen ist, wird genäht, als gäb es kein Morgen. Mein eigenes Mathe-Abi war einfach. Ich konnte NICHTS! Dementsprechend musste ich nicht vor einem Blackout oder schwierigen Fragen Angst haben. Selbst an den leichtesten Aufgaben würde ich schon an der ersten Ableitung verkehrt abbiegen, das war mir klar. Aber ich wusste, wie man sich auf die nötige Punktzahl heult. Hat funktioniert. Den dennoch guten Schnitt habe ich Fächern wie Deutsch, Englisch, Kunst und Philosophie zu verdanken. Und der Tatsache, dass es kein höllisches Bayern-Abi war.
Ich habe eine Freundin, die strickt gerade ihren dritten von vier Söhnen durchs Abitur. Auch ne Methode. Zwei Schals habe ich schon von ihr. Von mir aus könnte sie mehr Kinder haben. Sie strickt echt prima. Vor allem unter Stress.
Und nun ist es als auch hier zum zweiten und letzten Mal soweit. Mein Equipment liegt bereit. Und sobald Tochterkind am Mittwoch das Haus verlässt, schalte ich das Handy ab und den Stecker meiner Nähmaschine in die Dose. Und dann... tschakkaaaaaaaaa!!!

Toitoitoi Kind 2.0. Gib dein bestes. Und ich hoffe, dass meine mangelhaften Gene in Sachen Mathematik deine Generation übersprungen haben.   

Samstag, 29. April 2017

350. Akt

Tochterkind und ich fahren vom Essen noch schnell zu Käfer-Outlet. Ich möchte einen Geschenkkorb kaufen. Gute Freunde von uns ziehen nach Berlin. Was gibt es da Besseres als ein paar Bayerische Schmankerl? Okay, es mag Besseres geben, aber mir ist halt nix anderes eingefallen.
Also, ab ins Auto und los. Im Auto hören wir laut Musik und irgendwann fange ich an mitzusingen. Zwei Töne lang. Dann werde ich von meiner Tochter angeschaut, als ob sie gesehen hätte, wie der Weihnachtsmann den Osterhasen schändet und ich beide während des Akts überfahre.
Du hast doch nicht etwa versucht zu singen, Mama?“
Wieder der „Weihnachtsmann im Osterhasen, beide unter dem Auto“- Blick. Natürlich bin ich sofort still und versuche so zu tun, als hätte ich bloß gegähnt.
Einundzwanzig, zweiundzwanzig... sie dreht die Musik wieder laut und wir tanzen wie die Bekloppten im Auto. Sie macht Moves mit dem Titel „Der Rasensprenger“, „Der Boxer“ und sonst noch ein paar gestörte Bewegungen. Ich mache wieder mit, verkneife mir aber textähnliche Laute.
Als ich einparke eskalieren die Tanzbewegungen meiner Tochter derart, dass die polnischen Arbeiter, die vor einem VW Bus stehen, erschrocken ihre Wurststullen wegpacken und im und mit dem Bus verschwinden.
Ich schüttel mit dem Kopf.
Bin ich dir peinlich, Mama?“ Tochterkind grinst quer übers Gesicht. „Das kann ich besser.“ höre ich noch, als ich durch die Schiebetür rausche.
Gleich nach den ersten zwei Schritten: „Maaaaaamaaaaaaa! Kann ich das Brot haben?“
Ihre Stimme klingt wie die einer Dreijährigen, die man gleich im Wald aussetzen möchte.
Ich reagiere nicht und gehe weiter in Richtung Geschenkkörbe.
Maaaaamaaaaa! Darf ich die Dose hier haben?“, „Die Servietten sind hübsch, krieg ich die?“, „Lauf nicht so schnell, Mamaaaaa. Bin ich dir peinlich?“, „Krieg ich die Kassiererin da?“
Ich kicher durch die Gänge. Zwischen zwei Geschenkkörben und der Möglichkeit selber etwas zusammenzustellen, pendel ich mich ein, als Tochterkind die nächste Stufe zündet. Im Hintergrund läuft „Buffalo Soldier“ von Bob Marley und Kind 2.0 tanzt dazu, als hätte sie in jedem Coffeeshop Amsterdams eine Inhalationskur gemacht. Sie wippt in den Knien und wedelt mal wüst, mal träge mit den Armen.
Ich entscheide mich für einen Geschenkkorb und trage selbigen zur Kasse.
Tochterkind tanzt weiter, ist nun aber dazu übergegangen immer wieder laut zu rufen:“Mamaaaaaaa! Hast du mein Gras geraucht? Immer rauchst du mir mein ganzes Gras weg.“
Das muss der Abi-Stress sein, denke ich mir.
Ich krieg mich nicht mehr ein und rufe nur zurück: „Klar, ich bin die Mutter, die nach dem Rasenmähen den größten Spaß hat, weil sie glaubt, dieses Gras wäre schon mal ein Anfang.“
Die Kassiererin schaut immer wieder abwechselnd auf mich und mein tanzendes und „Mama hat mein Gras geraucht“- singendes Kind und ist sichtlich irritiert. Sie hat ja keine Ahnung, in was für einer Familie ich groß geworden bin. Da gehört sowas hier ja noch zum beinahe diskreten Verhalten.
Ich zucke mit den Schultern und sage: „Die ist nicht immer so.“
Kaum verlassen wir den Laden, läuft mein Kind wieder aufrecht, lacht sich schlapp und fragt nochmal nach: „War ich dir peinlich, Mama?“
Nö!“ sage ich. Ich hatte schließlich selber Spaß bei der Aktion. Und dennoch reift in mir der Gedanke, beim Abiball im Ledermini auf der Bühne die Rihanna zu geben und solange zu twerken, bis mein Kind mich aus dem Saal schleift. Und dabei werde ich dann immer wieder fröhlich rufen:

Bin ich dir peinlich, Mausi? Bin ich dir peinlich?“ 

Freitag, 28. April 2017

349. Akt

Wo ist der Marlboro Mann geblieben? Ja, ich weiß. Tot. Lungenkrebs. Ironie des Schicksals. Ich, als langer und heftiger Vielraucher (okay, die Zeit als Ex-Raucher ist nun deutlich länger), krieg da etwas nicht gewechselt.
In der Werbung begegnet mir neuerdings immer wieder der Spruch:
Dampf Different“ Neben dieser eigenartigen und so gar nicht harmonischen deutsch-englisch-Wortkombination, halten zwei Finger eine Art buntes Ei in die Luft. Vype heißt das Ding. Es ist wohl der neueste Schrei in Sachen E-Zigarette. Ich komme ins Grübeln. Es ist ja nicht so, als ob ein langer weißer Glimmstengel mit oder ohne Filter ein optisches Highlight gewesen war oder noch ist. Aber bunte Eier?
Ich sehe die Marlboro Werbung aus den Achtzigern vor mir. Bloß reitet der Kerl jetzt nicht mit einem gold-glutig-leuchtenden Stengel auf einem stolzen, müden Gaul gemächlich und souverän in die Abendsonne, sondern auf einem fröhlichen Einhorn und dabei nuckelt er an einem quietschgrünen E-Zigaretten-Ei. Irgendwie komisch.
Früher konnte man jemanden niedlich angrinsen, um Feuer bitten und hatte gleich ein nettes Gespräch oder sogar den passenden Lebensabschnittsgefährten gefunden. Und heute? „Kann ich mal an deinem Ei ziehen?“. Das hat doch nicht annähernd soviel Romantik wie der suchende Blick beim in der Handtasche Kramen.

Wie auch immer. Ich rauche schon so lange nicht mehr. Weder mit Feuer noch mit Dampfzeug. Und egal, wie hip so ein Ei ist, ich werde auch nicht wieder damit beginnen.  

Donnerstag, 27. April 2017

348. Akt 

Tochterkind macht sich gerade über mich lustig. So richtig mega-autoritär war ich ja nie. Die Kinder haben gehorcht. Oder ich habe es nicht bemerkt. Stolz zähle ich mich zu den Müttern, die nicht 276 mal „Chantal, zum allerallerletzen Mal. Du kommst jetzt sofort her!“ rufen mussten, bevor sie aufgeben. Zum einen war nach dem ersten Rufen schon Schluss und zum anderen hätte ich Tochterkind nie und nimmer Chantal genannt.
Aber als ich heute vor meiner Tochter stehe und sie auf eine nahende Zubettgehzeit hinweise, kringelt sie sich fast. Nicht nur, dass sie mit ihren 1,80 m gute zwei Zentimeter größer ist als ich. Es ist vielmehr die Geste meinerseits. Die rechte Hand in der Taille abgestützt und mit dem linken Zeigefinger am gestreckten Arm in Richtung Kinderzimmer weisend. Dazu ein gestrenger Blick und in Falten gelegte Stirn.
Sie kriegt sich gar nicht mehr wieder ein.
Mama, soll ich mal ein Foto machen, wie du da gerade stehst?“
Sie hält sich am Türrahmen.
Dann kannst du ja mal sehen, ob du selbst dich so ernst nehmen würdest. Wieder schallendes Lachen. Zusätzlich wird nun auch der große Bruder gerufen. Sich gemeinsam über den pädagogischen Schub des Muttertieres lustig zu machen, macht offensichtlich viel mehr Spaß, als sich hier alleine vor Lachen zu schütteln.
Natürlich will ich kein Foto. Ich ahne ja, wie dämlich diese Pose aussieht.
Napoleon muss in ähnlicher Haltung zur Alpenüberquerung aufgerufen haben. Bloß mit Pferd und ohne Hausschuhe.
Ich nehme also meinen Arm wieder runter und schaue meinen beiden Ablegern (die mich gerade mit steigendem Gelächter abwechselnd persiflieren) grinsend zu.
Ja ja... egal ob siebzehn oder zwanzig. Immer noch irgendwie meine Babies. Und mittlerweile definitiv alt genug, zu wissen, wann sie müde sind. Ich lache ein bisschen mit und wir schicken uns gegenseitig mit strengem Blick und erhobenem Zeigefinger ins Bett. Dann geh ich Zähneputzen.
Vor dem Spiegel reiße ich nochmal den Arm so hoch wie gerade im Flur.
Tochterkind hat recht. Man kann von Strenge halten was man will, aber manche Posen kann man einfach nicht ernst nehmen.
Es sei denn man will mit ein paar Soldaten über die Alpen. Das habe ich aber nicht vor. Ich will bloß ins Bett.