Mittwoch, 8. Februar 2017

330. Akt

Aaaarghhhh.... und da ist es wieder. Wieder mal eine Bitte etwas in meiner Chronik zu posten. Mal nur für eine Stunde, mal für einen Tag. Die Abschlusssätze sind dann meist „Ich weiß ziemlich genau, wer meiner Freunde mir diesen Gefallen tun wird. Es sind nicht mehr als drei Prozent. Und das sind echte Freunde“
Nun denn, wenn du tausend Kontakte hast, dann werden wohl dreißig dir vorab bekannte Leute den Ramsch, den du von irgendeiner anderen Seite bezogen, nicht überprüft und guten Willens an deine Pinnwand pappst, ebenfalls teilen. 
Wobei.... Halt, Stop. Man soll ja nicht teilen, sondern kopieren und auf der eigenen Pinnwand posten.
Schon mal darüber nachgedacht, dass dann der Satz mit den drei Prozent total hirnrissig ist? Oder gibt es eine Studie die beweist, dass jeder von uns in der Regel drei Prozent Facebook-Kontakte hat, die alles was verbreitet werden soll auch einfach so kopiert und weiterleitet?
Dieses Mal ist es ein Herzchen, welches ich unkommentiert in meiner Chronik posten soll. Weil ja genau jetzt Breast Cancer Awareness Week sei.
Sehr interessant. Ich wurde in den letzten Monaten mindestens fünf Mal aus dem selben Grund dazu aufgefordert, irgendwas zu posten. Wie viele Brustkrebs-Wochen gibt es denn? Vielleicht mal googlen?
Manchmal soll man auch Dinge posten, um auf grauenhafte andere Krankheiten aufmerksam zu machen, oder weil irgendeine Firma dann garantiert hundert Euro oder Dollar pro geteilter Botschaft spendet. Äh... Hallo?
Anstatt fröhlich alles weiterzureichen wäre die Zeit besser genutzt, sich tatsächlich über Krankheiten zu informieren oder, wenn man etwas mehr Zeit als für copy & paste nötig sind investieren möchte, zur Vorsorge zu gehen. Dieses Ganze „Teile das, sonst bist du ein lausiger, herzloser Freund, den irgendeine Seuche freudlos dahinraffen wird“ ist derart unüberdacht, dass ich mich manchmal frage, ob mich hier jemand versch***ern will.


Aber was soll´s. Soll eben jeder Herzchen oder von irgendeinem Honk zu diesem Zwecke verfasste Texte teilen. Ist ja nicht meine Chronik. Und es steht jedem frei, sich über die in Zement gemauerten „garantierten“ drei Prozent echter Freunde die unbedacht die zwölfte „Dingenskirchen-Woche“ des Jahres teilen, Gedanken zu machen. Oder eben auch nicht.

Ach ja... und bevor ich es vergesse: Diese Nachricht muss unbedingt geteilt werden. Nicht kopiert und wiedergegeben. Denn sonst werden sich alle deine Schnürsenkel verknoten, deine Schwiegermutter wird bei euch einziehen und die Pubertät deines Kindes wird sich über das vierzigste Lebensjahr hinaus erstrecken. Und ja! Ich weiß genau, welche fünf Prozent all meiner Kontakte das teilen wird. Ja, ja, das weiß ich genau! Und der Rest soll beim Brötchen holen stolpern. So! Ätsch!!      

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