370. Akt
Urlaub. Herrlich!
Job. Ebenfalls genial! Beides zu verbinden? Nicht zu toppen!
Noch viel besser ist
es, wenn man diesen Urlaub auch noch gewonnen hat. So wie ich. Bei
meiner Auszeichnung zur Miss 50 plus Germany 2018 stand nämlich
genau selbiges auf meiner Gewinn-Liste. Ich durfte mir (Achtung!
Völlig gerechtfertigte Schleichwerbung) einen der herrlichen TUI
Magic Life Clubs aussuchen und die Condor sponsorte auch noch den
Flug. Die Wahl fiel auf den Cala Pada Club. Ich liebe Wahlen.
Urlaubsort-Wahlen. Miss Wahlen. Danke an dieser Stelle nochmal an die
MGC Miss Germany Corporation.
Und so sitze ich
hier auf Ibiza. Schreibe an meinen Büchern, lasse mich von einem der
besten Fotografen für verschiedene Firmen ablichten und habe Spaß.
Und ach ja – ich esse.
Das bringen
Cluburlaube ja gerne mit sich. Fantastisches Essen rund um die Uhr.
Man muss es sich nur holen. Selbst das Abdecken der leeren Teller
erfolgt dann von einer freundlichen Person, die einem das Gefühl
vermittelt, dass sie gerade ohnehin nichts lieber täte als mein
Geschirr wegzuräumen. Die ersten 48 Stunden habe ich dann immer ein
schlechtes Gewissen, dann freue ich mich drüber. Ist der Gang zum
Büffett doch in der Tat schon anstrengend genug.
Was bei dieser
Ganztags-Futterei nicht ausbleiben darf, ist der Kontersport.
Irgendwie möchte man ja auch wieder auf einem Sitz ohne Überbreite
irgendwann nach Hause kommen. Also mache ich hier auch noch Sport.
Von 9.30 Uhr bis 10.15 Uhr Aerobic, Fatburner oder etwas anderes
Schweißtreibendes, was einen hohen Kalorienverbrauch verspricht.
Das Ganze immer
unter Anleitung von jungen, motivierten Menschen, die mich glauben
lassen, in ihrem Frühstück muss mehr drin sein, als nur Müsli.
Dann noch laute Musik und ich habe sogar Spaß dabei. Also nach einer
Weile, denn jedes Mal wenn ich mit den ersten Schritten beginne,
jault mir mein innerer Schweinehund von der Seite der Übungsfläche
entgegen und will wieder ins Bett. Aber ich halte durch. Sogar die
anschließende Stunde Pilates oder Yoga nehme ich noch mit. Selbst,
wenn ich mich dann schon gedanklich beim Mittagsbuffet befinde.
Ganz besonders
spaßig finde ich es aber auch, unabhängig von den Sportstunden im
Fitnessoutfit einfach nur am Pool oder den Bars langzulaufen. Nachdem
mir eine Dame entgegengeranzt hat, dass ich ihr damit ein schlechtes
Gewissen mache und den Appetit versaue, habe ich diese böse Seite an
mir entdeckt. Immer ein bischen verschwitzt, aber fröhlich schauend
mit eingezogenem Bauch am Eisstand vorbei und zack! meldet sich Mutti
online im heimischen Fitness-Studio an.
Es gibt aber auch
Sportarten, die sind in ihrer Ausführung ein bisschen befremdlich.
Tennis zum Beispiel. Neben unserem Appartement befindet sich einer
der hübsch gestalteten Tennisplätze. Und wenn ich auf der Terrasse
sitze und an meinem aktuellen Buch schreibe, dann trainiert dort eine
junge Frau. Sie hat große Ähnlichkeit mit der früheren
Spitzenspielerin Monica Seles. Also nicht optisch. Nur stimmlich. Sie
klingt, als würde sie zwischen Vor- und Rückhand immer irgendwie
ausgepeitscht werden. Wenn man ihr Stöhnen während einer
Trainingsstunde aufnehmen würde, dann hätte man sicher genügend
akustisches Material um drei pornographische Filme zu vertonen.
Aber was soll´s.
Vielleicht macht auch sie das nur, um andere Leute zu ärgern. Und
überhaupt. Ich muss mal nachsehen, ob sie da unten überhaupt Tennis
spielt.